Gewichte und Maße
Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Die Afrikanische Speikobra, wissenschaftlich als Naja nigricollis bekannt, ist eine faszinierende und gefürchtete Schlange, die vor allem in Subsahara-Afrika verbreitet ist. Dieses Reptil gehört zur Familie der Giftnattern und ist für seinen beeindruckenden Verteidigungsmechanismus bekannt: das Verspritzen von Gift. Die Afrikanische Speikobra kann ihr Gift gezielt bis zu einer Entfernung von mehreren Metern verspritzen, um potenzielle Bedrohungen, einschließlich Menschen, abzuwehren. Ihr Ziel ist dabei oft die Augen des Angreifers, was zu vorübergehender oder sogar permanenter Blindheit führen kann, sollte das Gift nicht umgehend ausgespült werden.
Die Naja nigricollis zeichnet sich durch eine variable Färbung aus, die von gelblich, braun bis hin zu fast schwarz reichen kann. Die Unterseite ist üblicherweise heller und kann weißlich bis rosa sein. Ein charakteristisches Merkmal ist der dunkle Fleck oder die Reihe von Flecken im Nackenbereich, die der Schlange ihren Namen geben ("nigricollis" bedeutet "schwarzer Hals" auf Latein). Diese Schlangen können eine beachtliche Länge erreichen, üblicherweise zwischen 1,2 und 2,4 Metern, wobei einige Exemplare sogar noch größer werden können.
Ihr Lebensraum ist vielfältig und reicht von Savannen und Halbwüsten bis hin zu feuchten Tropenwäldern. Sie bevorzugen jedoch offene Flächen oder leichtes Buschland, wo sie sich in Termitenhügeln, unter Felsen oder in verlassenen Nagetierbauten verstecken können. Als nachtaktive Tiere jagen sie in der Dämmerung oder nachts, wobei ihre Beute hauptsächlich aus Nagetieren, kleinen Vögeln, Amphibien und gelegentlich auch anderen Schlangen besteht.
Die Fortpflanzung der Afrikanischen Speikobra erfolgt durch Eiablage. Das Weibchen legt etwa 8 bis 33 Eier, die in feuchter Erde oder in verrottendem Pflanzenmaterial versteckt werden, wo sie nach etwa 55 bis 75 Tagen schlüpfen. Die Jungschlangen sind beim Schlüpfen vollständig selbstständig und besitzen bereits ein wirksames Gift.
Obwohl sie gefährlich und potenziell tödlich sein können, sind Afrikanische Speikobras in vielen Teilen ihres Verbreitungsgebiets bedroht. Lebensraumverlust durch landwirtschaftliche Expansion, direkte Verfolgung und die Sammlung für den Tierhandel sind Hauptursachen für ihren Rückgang. Darüber hinaus besteht eine Gefahr durch die traditionelle Medizin, in der Teile der Schlange verwendet werden.
Trotz ihrer Gefährlichkeit spielen Afrikanische Speikobras eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie die Populationen von Nagetieren und anderen Schädlingen kontrollieren. Ihre Anpassungsfähigkeit und der spektakuläre Verteidigungsmechanismus machen sie zu einem faszinierenden Studienobjekt und unterstreichen die Notwendigkeit, ihre Lebensräume zu schützen und ihr Überleben zu sichern.