Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Die Elfenbeinmöwe (Pagophila eburnea) ist eine faszinierende Vogelart aus der Familie der Möwen (Laridae), die sich durch ihr auffallendes, schneeweißes Gefieder und ihre Anpassungsfähigkeit an das Leben in den extremen Bedingungen der Arktis auszeichnet. Ihr lateinischer Name „Pagophila eburnea“ weist auf ihre Vorliebe für Eisflächen hin („pagos“ bedeutet Eis, „philein“ bedeutet lieben) und „eburnea“ bezieht sich auf ihr elfenbeinfarbenes (also weißes) Federkleid.
Die Elfenbeinmöwe erreicht eine Körperlänge von etwa 40 bis 45 cm und hat eine Flügelspannweite von 110 bis 130 cm. Ihr Gewicht variiert zwischen 500 und 700 Gramm. Eines der charakteristischsten Merkmale dieser Möwe ist ihr komplett weißes Gefieder, das ihr eine fast geisterhafte Erscheinung in der arktischen Landschaft verleiht. Die Flügel sind ebenfalls weiß, lediglich die äußersten Federn können manchmal einen leichten schwarzen Rand aufweisen. Ein weiteres auffälliges Merkmal ist der gelbliche bis orangefarbene Schnabel mit einer roten Spitze, der einen starken Kontrast zu ihrem weißen Federkleid bildet. Ihre Augen sind dunkel, und die Beine sowie die Füße sind schwarz.
Elfenbeinmöwen sind hochspezialisierte Bewohner der arktischen und subarktischen Regionen, wo sie sich hauptsächlich von Fisch, Krebstieren, kleinen Säugetieren und gelegentlich auch von Aas ernähren. Sie sind dafür bekannt, dass sie sich auch von den Überresten der Beute anderer Tiere ernähren und nicht selten Polarforschungsstationen besuchen, um nach Nahrung zu suchen. Ihre Anpassungsfähigkeit erlaubt es ihnen, selbst in den unwirtlichsten Bedingungen zu überleben.
Die Brutzeit der Elfenbeinmöwe beginnt im späten Frühling bis zum frühen Sommer. Sie nisten bevorzugt auf felsigem Untergrund oder auf kleinen Inseln, wo sie ein bis drei Eier legen. Beide Elternteile beteiligen sich an der Brutpflege, die etwa drei bis vier Wochen dauert, bis die Küken schlüpfen. Die Jungvögel sind zunächst grau gefiedert und erreichen ihre charakteristische weiße Färbung erst mit der Geschlechtsreife nach etwa zwei Jahren.
Elfenbeinmöwen führen ein nomadisches Leben, wobei sie den Eisbedingungen folgen und große Distanzen zurücklegen können. Ihre Wanderungen führen sie manchmal auch in gemäßigtere Breiten, allerdings sind solche Sichtungen eher selten und meist mit extremen Wetterereignissen verbunden.
Der Bestand der Elfenbeinmöwe ist aufgrund des Klimawandels und der damit einhergehenden Veränderungen ihres Lebensraums bedroht. Die schmelzenden Eismassen der Arktis beeinträchtigen nicht nur ihren Lebensraum direkt, sondern haben auch Auswirkungen auf die Verfügbarkeit ihrer Nahrungsquellen. Schutzmaßnahmen und internationale Abkommen sind entscheidend, um den Fortbestand dieser einzigartigen Vogelart zu sichern.
Zusammenfassend ist die Elfenbeinmöwe ein beeindruckendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit von Tieren an extreme Lebensbedingungen. Ihr makelloses weißes Gefieder, ihre nomadische Lebensweise und ihre Fähigkeit, in einer der unwirtlichsten Umgebungen der Erde zu überleben, machen sie zu einem faszinierenden Studienobjekt und zu einem Symbol für die unberührte Schönheit der Arktis.