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Schilfrohrsänger

Acrocephalus schoenobaenus

Foto: Schilfrohrsänger
Gewichte und Maße
Länge von 11,5 bis 13 cm
Biologische Daten
Lebensdauer 2 r
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Der Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) ist eine Vogelart aus der Familie der Grasmückenartigen (Sylviidae), die in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet ist. Dieser kleine, unscheinbare Vogel führt ein verborgenes Leben in dichten Schilf- und Rohrbeständen entlang von Gewässern, wo er mit seiner Tarnfärbung und seinem versteckten Lebensstil Raubtieren oft entgeht.

Mit einer Körperlänge von etwa 12 bis 14 Zentimetern und einem Gewicht von ungefähr 10 bis 15 Gramm gehört der Schilfrohrsänger zu den kleineren Vertretern seiner Familie. Sein Gefieder ist überwiegend unauffällig braun und beige gefärbt, was ihm eine ausgezeichnete Tarnung in seinem Lebensraum bietet. Die Oberseite ist typischerweise dunkler, mit einem olivbraunen bis graubraunen Ton, während die Unterseite heller, oft weißlich mit einer leichten Braunfärbung auf der Brust und den Flanken, erscheint. Auffällig ist der deutliche, helle Augenstreif, der sich von der Schnabelbasis bis hinter das Auge erstreckt und dem Vogel ein markantes Aussehen verleiht. Der Schnabel ist schlank und spitz, optimal angepasst an die Ernährung von kleinen Insekten und anderen Wirbellosen.

Schilfrohrsänger sind Zugvögel, die den Winter in Afrika südlich der Sahara verbringen und zur Brutzeit in ihre europäischen und asiatischen Brutgebiete zurückkehren. Ihre Ankunft im Frühjahr ist oft ein Zeichen für den Beginn der Brutsaison in den Feuchtgebieten. Sie bauen ihre Nester bevorzugt in dichtem Schilf nahe der Wasseroberfläche, wo sie eine geschützte Umgebung für ihre Eier und Jungvögel finden. Das Nest, meist ein kunstvolles Gebilde aus Pflanzenmaterial, wird vom Weibchen errichtet und kann bis zu einer Woche in Anspruch nehmen.

Der Gesang des Männchens, eine wichtige Komponente seines Balzverhaltens, ist eine komplexe und variable Abfolge von Trillern, Pfeifen und schnellen Tonfolgen, die oft mit Imitationen der Rufe anderer Vogelarten durchsetzt sind. Dieser Gesang dient nicht nur der Anlockung von Weibchen, sondern auch der Markierung des Reviers gegenüber Rivalen.

Die Ernährung des Schilfrohrsängers besteht hauptsächlich aus Insekten und anderen kleinen Wirbellosen, die er geschickt zwischen den Schilfblättern und am Boden jagt. Seine Nahrungssuche führt ihn manchmal auch in angrenzende Gebiete wie Wiesen oder Feldränder, jedoch immer in der Nähe von Wasser.

In den letzten Jahrzehnten hat die Population des Schilfrohrsängers in einigen Teilen seines Verbreitungsgebietes abgenommen, was vor allem auf den Verlust und die Degradierung seines Lebensraums zurückzuführen ist. Feuchtgebiete werden trockengelegt, Schilfbestände reduziert und die Wasserqualität verschlechtert, was die Lebensbedingungen für diesen und viele andere in diesen Habitaten lebende Arten beeinträchtigt. Um den Schilfrohrsänger und ähnliche Arten zu schützen, sind daher Bemühungen zum Erhalt und zur Wiederherstellung ihrer natürlichen Lebensräume von entscheidender Bedeutung.
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