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Schnabeltier

Ornithorhynchus anatinus

Foto: Schnabeltier
Gewichte und Maße
Länge von 30 bis 40 cm
Schwanzlänge von 8 bis 15 cm
Biologische Daten
Anzahl der Jungen 2 - 3
Beschreibung des Tieres
Das Schnabeltier (Ornithorhynchus anatinus) ist ein faszinierendes Säugetier, das wegen seiner einzigartigen Kombination von Merkmalen, die typischerweise mit verschiedenen Tierklassen assoziiert werden, oft als lebendes Fossil bezeichnet wird. Es ist eines der wenigen eierlegenden Säugetiere (Monotremata) und kommt ausschließlich in Ostaustralien und Tasmanien vor.
Das auffälligste Merkmal des Schnabeltiers ist sein breiter, flacher Schnabel, der äußerlich mehr an die Schnäbel von Enten erinnert als an die Mundpartien anderer Säugetiere. Dieser Schnabel ist mit Tausenden von Sensoren ausgestattet, die es dem Tier ermöglichen, elektrische Felder zu erkennen, die von den Muskeln und Nerven seiner Beute ausgehen. Diese bemerkenswerte Fähigkeit macht das Schnabeltier zu einem effizienten Jäger unter Wasser.
Der Körper des Schnabeltiers ist stromlinienförmig, was ihm hilft, sich geschickt durch das Wasser zu bewegen. Sein Fell ist dicht und wasserabweisend, was das Tier isoliert und trocken hält. Die Färbung variiert von dunkelbraun bis zu einem fast schwarzen Ton auf der Oberseite, während die Unterseite in der Regel heller ist. Die Männchen sind in der Regel größer als die Weibchen und können eine Körperlänge von bis zu 60 cm erreichen.
Eine weitere Besonderheit des Schnabeltiers sind die Schwimmhäute zwischen den Zehen. Diese Hautfalten können sich beim Schwimmen ausdehnen, um die Fläche der Füße zu vergrößern und dem Tier so einen kraftvollen Vortrieb zu ermöglichen. An Land ziehen sich die Schwimmhäute zurück, wodurch die scharfen Krallen freigelegt werden, die dem Schnabeltier helfen, sich zu graben oder feste Nahrung zu greifen.
Das Schnabeltier führt ein überwiegend aquatisches Leben in Flüssen, Seen und Teichen. Es ist hauptsächlich nachtaktiv und verbringt den Tag in selbst gegrabenen Höhlen entlang der Uferlinie. Seine Nahrung besteht vorwiegend aus Wasserinsekten, Larven, kleinen Krebstieren und Würmern.
Ein besonders merkwürdiges Merkmal männlicher Schnabeltiere sind die Giftsporne an den Hinterbeinen. Während der Paarungszeit können diese Sporne ein starkes Gift absondern, das für Menschen schmerzhaft, aber in der Regel nicht tödlich ist.
Die Fortpflanzung des Schnabeltiers ist ebenso einzigartig. Das Weibchen legt ein bis drei Eier in eine Nestkammer, die sie sorgfältig in ihrem Bau anlegt. Nach etwa zehn Tagen schlüpfen die Jungen, die dann etwa vier Monate lang vom Milchsekret der Mutter ernährt werden. Interessanterweise haben Schnabeltiere keine Zitzen; stattdessen sickert die Milch durch die Haut, und die Jungen lecken sie direkt vom Fell der Mutter ab.
Trotz seiner Anpassungsfähigkeit ist das Schnabeltier durch Lebensraumverlust und Wasserverschmutzung bedroht. Es gilt derzeit als gering gefährdet, was die Bedeutung von Schutzmaßnahmen unterstreicht, um diese einzigartige Art für zukünftige Generationen zu erhalten.
Verbreitungskarte
Foto: Schnabeltier - Vorkommen
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