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Sichelstrandläufer

Calidris ferruginea

Foto: Sichelstrandläufer
Beschreibung des Tieres
Der Sichelstrandläufer, wissenschaftlich bekannt als Calidris ferruginea, ist ein faszinierender Vogel, der zur Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae) gehört. Dieser mittelgroße Watvogel zeichnet sich durch einige einzigartige Merkmale und ein beeindruckendes jährliches Migrationsverhalten aus, das Vogelbeobachter und Naturforscher gleichermaßen begeistert.

Aussehen: Der Sichelstrandläufer erreicht eine Körperlänge von etwa 19 bis 21 Zentimetern und ein Gewicht von ungefähr 50 bis 105 Gramm, wobei die Weibchen in der Regel etwas größer und schwerer als die Männchen sind. Sein Federkleid variiert saisonal. Während der Brutzeit weist er ein auffälliges, rostbraunes Gefieder auf, das an Brust und Bauch dunkler gefärbt ist und eine markante Zeichnung aufweist. Außerhalb der Brutzeit sind die Vögel hingegen in unscheinbarere Grau- und Brauntöne gehüllt, die ihnen eine gute Tarnung in ihren Lebensräumen bieten. Ein charakteristisches Merkmal ist der lange, nach unten gebogene Schnabel, der fast die Länge des Kopfes erreicht und dem Vogel seinen Namen verleiht. Die Beine sind relativ kurz und weisen eine grünlich-graue Färbung auf.

Verbreitung und Lebensraum: Der Sichelstrandläufer brütet in den Tundren der arktischen Regionen Eurasiens, von Norwegen über Russland bis nach Sibirien. Nach der Brutzeit unternimmt er eine der längsten Migrationsrouten aller Watvögel, die ihn quer durch zahlreiche Länder bis in die südlichen Gefilde Afrikas, Australiens und Südasiens führt. Während seiner Migration und im Winterquartier bevorzugt er Küstenhabitats, wie Schlammflächen, Salzwiesen und Mangroven, aber auch Binnenlandgewässer.

Ernährung: Als typischer Watvogel ernährt sich der Sichelstrandläufer hauptsächlich von kleinen Wirbellosen, die er mit seinem langen Schnabel aus dem Schlamm oder Sand stochert. Dazu gehören Insekten, Würmer und kleine Krebstiere. Seine Nahrungssuche erfolgt vorwiegend im flachen Wasser oder am Ufer, wo er seine Beute geschickt mit seinem speziell angepassten Schnabel aufspürt.

Fortpflanzung: Die Brutzeit beginnt kurz nach der Ankunft in den arktischen Brutgebieten, gewöhnlich im Juni. Sichelstrandläufer sind Bodenbrüter, die ihre Nester in kleinen Mulden anlegen, welche spärlich mit Pflanzenmaterial ausgepolstert werden. Das Weibchen legt in der Regel vier Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Jungen, die sehr schnell heranwachsen und bereits nach etwa zwei Wochen flügge werden.

Gefährdungsstatus: Obwohl der Sichelstrandläufer aufgrund seiner weiten Verbreitung derzeit nicht als gefährdet gilt, stellen Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten und Klimawandel zunehmende Bedrohungen für seine Populationen dar. Schutzmaßnahmen und die Erhaltung seiner Lebensräume sind entscheidend, um den Fortbestand dieser bemerkenswerten Art zu sichern.

Zusammenfassend ist der Sichelstrandläufer ein beeindruckender Vogel, dessen Lebensweise und Wanderungen ihn zu einem besonderen Schauspiel in der Vogelwelt machen. Seine Anpassungsfähigkeit und die Fähigkeit, extreme Distanzen zu überwinden, zeugen von der erstaunlichen Ausdauer und Widerstandsfähigkeit dieser Art.
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