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Armeniermöwe

Larus armenicus

Foto: Armeniermöwe
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Die Armeniermöwe (Larus armenicus) ist eine Vogelart aus der Familie der Möwen (Laridae), die hauptsächlich in Westasien beheimatet ist. Diese mittelgroße Möwenart zeichnet sich durch ihre Anpassungsfähigkeit und ihr vielseitiges Erscheinungsbild aus, was eine genaue Bestimmung manchmal erschwert.

Das Gefieder der Armeniermöwe ist überwiegend grau und weiß. Die Oberseite ist typischerweise ein mittleres bis dunkles Grau, während die Unterseite und der Kopf überwiegend weiß sind. Auffällig ist der relativ starke Schnabel, der gelb mit einem roten Fleck am Unterkiefer ist, ein Merkmal, das bei vielen Möwenarten zu finden ist. Die Beine sind gelblich bis grünlich-grau. Im Sommer, zur Brutzeit, zeigt die Armeniermöwe eine charakteristische schwarze Färbung am Kopf, die im Winter zu einem schlichteren Weiß oder Grau mit wenigen schwarzen Flecken wechselt.

Mit einer Körperlänge von etwa 40 bis 45 Zentimetern und einer Flügelspannweite von etwa 110 bis 125 Zentimetern ist die Armeniermöwe eine mittelgroße Vertreterin ihrer Art. Ihr Ruf ist typisch für Möwen und variiert von scharfen, kläglichen Schreien bis hin zu tieferen, gurrenden Tönen, die vor allem während der Brutzeit zu hören sind.

Die Armeniermöwe brütet vornehmlich an Süßwasserseen und Flüssen in der Region des südlichen Kaukasus, des östlichen Türkei, nördlichen Iran und teilweise auch im angrenzenden Gebieten. Sie bevorzugt offene Landschaften in der Nähe von Gewässern, wo sie auf dem Boden in Kolonien ihre Nester baut. Die Nester werden oft aus Pflanzenmaterial zusammengesetzt und befinden sich in der Regel auf kleinen Inseln oder schwimmenden Vegetationsmatten, um Schutz vor Raubtieren zu bieten.

In ihrer Ernährung ist die Armeniermöwe nicht besonders wählerisch. Sie ernährt sich hauptsächlich von Fischen, Insekten und anderen kleinen Wassertieren, aber auch von Abfällen und Aas, was sie oft in der Nähe von menschlichen Siedlungen finden kann. Dies zeigt ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume und Nahrungsquellen.

Die Armeniermöwe führt eine überwiegend sesshafte Lebensweise, allerdings können einige Populationen kleinere Wanderbewegungen vollziehen, vor allem außerhalb der Brutzeit. Trotz ihres relativ begrenzten Verbreitungsgebietes und der spezifischen Habitatansprüche wird die Armeniermöwe von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) derzeit nicht als gefährdet eingestuft. Dennoch könnte der zunehmende Druck durch Lebensraumverlust und Verschmutzung langfristig eine Bedrohung für diese Art darstellen.

Zusammenfassend ist die Armeniermöwe eine faszinierende Vogelart, deren Beobachtung Einblicke in die Vielfalt und Komplexität der ökologischen Beziehungen in ihrem natürlichen Lebensraum bietet. Ihre Anpassungsfähigkeit und die spezifischen Merkmale machen sie zu einem interessanten Studienobjekt für Ornithologen und Naturfreunde.
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