Gewichte und Maße
Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Der Atlantische Kabeljau (Gadus morhua) ist ein im Nordatlantik vorkommender Fisch, der zu den bekanntesten und historisch bedeutsamsten Speisefischen gehört. Dieser Fisch spielt sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich eine wichtige Rolle. Die Geschichte des Atlantischen Kabeljaus ist eng mit der Fischerei und den Seefahrernationen Europas verknüpft und hat über Jahrhunderte hinweg die Wirtschaft vieler Küstenregionen geprägt.
Aussehen und Anatomie: Der Atlantische Kabeljau kann eine Länge von bis zu 150 cm und ein Gewicht von über 40 kg erreichen, wobei die durchschnittliche Größe deutlich darunter liegt. Sein Körper ist langgestreckt und seitlich etwas abgeflacht, mit einer charakteristischen, helleren Bauchseite und einer dunkleren, oft grünlich bis braun gefärbten Rückenseite. Markant sind der bartelähnliche Faden unter dem Kinn und die drei getrennten Rückenflossen sowie die zwei Afterflossen. Die große Maulöffnung und die kräftigen Kiefer weisen ihn als effizienten Räuber aus.
Lebensraum: Der Atlantische Kabeljau bevorzugt kalte und gemäßigte Gewässer und ist vor allem im Nordatlantik von Nordamerika bis nach Europa verbreitet. Er hält sich gerne in Tiefen zwischen 150 und 200 Metern auf, kann aber auch in flacheren Gewässern und bis in Tiefen von über 600 Metern gefunden werden. Kabeljaue sind vorwiegend bodenlebende Fische, die sich in der Nähe des Meeresgrundes aufhalten.
Ernährung: Als opportunistische Räuber ernähren sich Atlantische Kabeljaue hauptsächlich von kleineren Fischen wie Heringen, Sandaalen und Lodden, aber auch von Krebstieren und anderen Meeresbewohnern. Ihre Ernährung passt sich dem verfügbaren Nahrungsangebot an.
Fortpflanzung: Die Laichzeit variiert je nach geografischer Lage zwischen Winter und Frühling. Kabeljaue sind für ihre enorme Fruchtbarkeit bekannt; ein großes Weibchen kann mehrere Millionen Eier produzieren. Die Eier und später die Larven treiben frei im Wasser, bis die Jungfische nach einigen Wochen bis Monaten zum Meeresboden absteigen.
Bestandsentwicklung und Schutz: Über Jahrhunderte hinweg wurde der Atlantische Kabeljau intensiv befischt, was in vielen Regionen zu einem dramatischen Rückgang der Bestände geführt hat. In den 1990er Jahren kollabierte der Kabeljaubestand vor Neufundland, was zu einem Moratorium für die Kabeljaufischerei in dieser Region führte. Seitdem wurden verschiedene Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Kabeljaubestände eingeführt, darunter Quotenregelungen und Schonzeiten. Trotz dieser Bemühungen bleibt der Bestand des Atlantischen Kabeljaus in einigen Gebieten kritisch niedrig, und der Fisch ist in der Roten Liste der IUCN als "gefährdet" eingestuft.
Der Atlantische Kabeljau ist nicht nur wegen seines wirtschaftlichen Wertes als Nahrungsquelle von Bedeutung, sondern auch als Indikator für die Gesundheit mariner Ökosysteme. Sein Schicksal verdeutlicht die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit den Ressourcen der Meere.