Foto: Bachmuschel
Gewichte und Maße
Höhe am Widerrist von 30 bis 40 mm
Länge von 50 bis 70 mm
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Die Bachmuschel, wissenschaftlich als Unio crassus bekannt, ist eine Süßwasser-Muschelart aus der Familie der Flussmuscheln (Unionidae). Diese Art ist in Europa weit verbreitet und spielt eine wichtige ökologische Rolle in Fluss- und Bachsystemen. Trotz ihrer weiten Verbreitung ist die Bachmuschel in vielen Regionen bedroht und gilt in einigen Ländern als gefährdet.

Die Bachmuschel kann eine Größe von bis zu 10 Zentimetern erreichen, wobei die Schale in der Regel eine Länge von etwa 4 bis 7 Zentimetern aufweist. Die Schale ist robust und dick, mit einer abgerundeten bis leicht länglichen Form. Die Außenseite der Schale zeigt eine olivgrüne bis braune Farbe mit dunkleren Wachstumsringen, die das Alter des Individuums anzeigen können. Die Innenseite ist glatt und glänzend, oft mit einer perlmuttartigen Färbung.

Die Lebensweise der Bachmuschel ist eng mit sauberen, fließenden Gewässern mit sandigem oder kiesigem Untergrund verbunden. Sie bevorzugt flache Bereiche, in denen sie sich eingraben und mit Hilfe ihres Fußes, einem muskulösen Organ, im Substrat verankern kann. Diese Muschelart ernährt sich durch Filtration, indem sie Wasser durch ihre Kiemen zieht, um Nährstoffe und Sauerstoff aufzunehmen und gleichzeitig Schwebstoffe und Plankton als Nahrung zu filtrieren.

Die Fortpflanzung der Bachmuschel weist interessante biologische Besonderheiten auf. Sie ist dioezisch, was bedeutet, dass es getrennte männliche und weibliche Individuen gibt. Die Befruchtung erfolgt extern, indem das Männchen seine Spermien ins Wasser abgibt, die dann von weiblichen Muscheln mit dem Atemwasser aufgenommen werden. Die befruchteten Eier entwickeln sich in speziellen Brutkammern der Mutter zu Larven, die als Glochidien bezeichnet werden. Diese Larven werden schließlich ins Wasser freigesetzt und müssen sich an die Kiemen oder Flossen von bestimmten Fischarten heften, um sich weiterzuentwickeln. Nach einer parasitären Phase auf dem Fisch lösen sich die jungen Muscheln ab und sinken zu Boden, wo ihr Leben als sesshafte Erwachsene beginnt.

Die Bachmuschel steht vor zahlreichen Bedrohungen, darunter Wasserverschmutzung, Habitatverlust durch Flussregulierungen und -verbauungen, sowie die Konkurrenz durch invasive Arten. Ihre Empfindlichkeit gegenüber Umweltveränderungen macht sie zu einem wichtigen Indikator für die Gesundheit von Fließgewässerökosystemen. Schutz- und Wiederansiedlungsprojekte sind von entscheidender Bedeutung, um die Überlebenschancen dieser faszinierenden und ökologisch wichtigen Art zu verbessern.
Neue Tierfotos