Gewichte und Maße
Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Der Fuchsbandwurm, wissenschaftlich Echinococcus multilocularis genannt, ist ein kleiner parasitärer Plattwurm aus der Familie der Bandwürmer (Cestoda). Er gehört zu den gefährlichsten Parasiten für den Menschen in Europa und Teilen Asiens, da er die sogenannte alveoläre Echinokokkose verursacht, eine schwerwiegende und potenziell tödliche Krankheit.
Der Fuchsbandwurm ist sehr klein, ausgewachsene Exemplare erreichen in der Regel nur eine Länge von 1,2 bis 4 mm. Sein Lebenszyklus involviert zwei Wirte: den Hauptwirt, typischerweise Füchse (daher der Name), und Zwischenwirte, meistens Nagetiere wie Mäuse. Menschen können akzidentelle (zufällige) Zwischenwirte sein, wenn sie mit den Eiern des Parasiten in Kontakt kommen.
Der Zyklus beginnt, wenn Füchse infizierte Nagetiere fressen und so die Larven des Bandwurms aufnehmen. Im Darm des Fuchses entwickeln sich die Larven zu ausgewachsenen Bandwürmern. Diese legen Eier, die mit dem Kot des Fuchses ausgeschieden werden. Die Eier sind extrem widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen und können bei geeigneten Bedingungen über Monate hinweg infektiös bleiben. Nagetiere infizieren sich durch die Aufnahme von kontaminierter Nahrung oder Wasser mit den Eiern. Im Körper des Nagetiers entwickeln sich die Eier zu Larven, die sich durch das Gewebe fressen und schließlich Zysten bilden, den sogenannten Metazestoden. Diese Zysten sind das Hauptmerkmal der alveolären Echinokokkose.
Wenn Menschen versehentlich Eier des Fuchsbandwurms aufnehmen, beispielsweise durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie Waldbeeren, Gemüse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Füchsen oder deren Kot, entwickeln sich auch in ihnen Zysten. Diese Zysten wachsen sehr langsam, oft über Jahre oder Jahrzehnte, ohne Symptome zu verursachen. Die Krankheit ist besonders tückisch, da die Zysten das umgebende Gewebe infiltrieren und zerstören, ähnlich wie ein bösartiger Tumor. Die alveoläre Echinokokkose betrifft hauptsächlich die Leber, kann sich aber auch auf andere Organe wie Lunge und Gehirn ausbreiten.
Die Diagnose der alveolären Echinokokkose erfolgt durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT, ergänzt durch serologische Tests. Die Behandlung ist komplex und langwierig, oft ist eine Kombination aus chirurgischer Entfernung der Zysten und medikamentöser Therapie mit Antiparasitika erforderlich. In manchen Fällen kann die Krankheit trotz Behandlung fortschreiten.
Präventive Maßnahmen gegen den Fuchsbandwurm umfassen die Vermeidung des Verzehrs von ungekochten Waldbeeren und Gemüse aus Gebieten, in denen der Fuchsbandwurm verbreitet ist, sowie gute Hygienepraktiken, insbesondere nach dem Kontakt mit Erde oder Tieren.