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Grünschenkel

Tringa nebularia

Foto: Grünschenkel
Beschreibung des Tieres
Der Grünschenkel (Tringa nebularia) ist eine Vogelart, die zur Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae) gehört. Dieser mittelgroße Watvogel zeichnet sich durch sein charakteristisches Aussehen und sein bemerkenswertes Verhalten aus, das ihn zu einem interessanten Beobachtungsobjekt für Vogelbeobachter macht.

Das Erscheinungsbild des Grünschenkels ist unverwechselbar. Er hat eine Körperlänge von etwa 29 bis 34 cm und eine Flügelspannweite von 61 bis 67 cm. Sein Gewicht variiert zwischen 150 und 230 Gramm. Der Vogel besitzt ein relativ langes, gerades Schnabel, der leicht nach oben gebogen ist und etwa so lang wie der Kopf ist. Seine Beine sind lang und, wie der Name schon sagt, von einer auffälligen grünlichen bis grauen Färbung. Das Gefieder des Grünschenkels ist oberseits graubraun und unterseits heller, oft weißlich mit dunkler Streifung. Während des Fluges sind die weißen Flügelstreifen und der weiße Rumpf ein gutes Unterscheidungsmerkmal.

Grünschenkel sind vor allem in den nördlichen Breiten der Paläarktis zu finden. Sie brüten in den Feuchtgebieten und Tundren von Skandinavien bis nach Sibirien. Im Winter ziehen sie in wärmere Regionen und können in Westeuropa, dem Mittelmeerraum, Afrika, Südasien und Australien angetroffen werden. Ihre Zugrouten und die Wahl der Überwinterungsgebiete machen sie zu Langstreckenziehern, die beeindruckende Distanzen zurücklegen können.

In Bezug auf die Ernährung sind Grünschenkel nicht wählerisch. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, Würmern, kleinen Fischen und Krebstieren, die sie geschickt mit ihrem langen Schnabel im Schlamm oder seichtem Wasser aufstöbern. Ihre Suchtechnik ist dabei sehr effizient und an ihre Lebensräume angepasst.

Das Sozialverhalten des Grünschenkels variiert je nach Jahreszeit. Während der Brutzeit sind sie eher territoriale Einzelgänger, außerhalb dieser Zeit jedoch gesellig und können in größeren Gruppen an ihren Rast- und Überwinterungsplätzen beobachtet werden. Die Fortpflanzung beginnt im Frühjahr, wenn sie in ihre Brutgebiete zurückkehren. Das Nest wird am Boden in der Nähe von Wasser angelegt. Beide Eltern beteiligen sich an der Brutpflege, wobei das Weibchen die Eier legt und beide Elternteile die Küken füttern.

Grünschenkel sind aufgrund ihrer weiten Verbreitung und Anpassungsfähigkeit derzeit nicht als gefährdet eingestuft. Dennoch stellen Lebensraumverlust und Verschmutzung, insbesondere in ihren Überwinterungsgebieten, potenzielle Bedrohungen für diese Art dar. Schutzmaßnahmen und die Erhaltung wichtiger Feuchtgebiete sind daher entscheidend für die langfristige Sicherung ihrer Populationen.

Zusammenfassend ist der Grünschenkel ein faszinierender Vogel, dessen Beobachtung Einblicke in die Komplexität von Vogelzugrouten, Anpassungsstrategien an unterschiedliche Lebensräume und das Überleben in einem sich verändernden globalen Ökosystem bietet.
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