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Kleiderlaus

Pediculus humanus

Foto: Kleiderlaus
Beschreibung des Tieres
Die Kleiderlaus, wissenschaftlich als Pediculus humanus bekannt, ist ein kleines, flügelloses Insekt, das zur Familie der Läuse (Pediculidae) gehört. Diese Parasiten sind eng mit dem Menschen verbunden und haben sich im Laufe der Evolution an ein Leben auf unserer Haut und in unseren Kleidern angepasst. Die Kleiderlaus ist eine von drei Arten in der Gattung Pediculus, zu der auch die Kopflaus (Pediculus humanus capitis) gehört, die sich vor allem im Haar aufhält, und die Filzlaus (Pthirus pubis), die vorwiegend im Schamhaar vorkommt.

Die Kleiderlaus ist etwa 2 bis 4 mm lang und hat einen länglichen, flachen Körper, der es ihr ermöglicht, sich leicht zwischen den Fasern von Kleidung und Bettwäsche zu bewegen. Ihre Farbe kann variieren, tendiert aber meistens zu einem Grau oder Gelbbraun, was eine Tarnung gegenüber der Hautfarbe des Wirtes bietet. Läuse haben sechs Beine, die mit speziellen Klauen ausgestattet sind, mit denen sie sich an Stofffasern oder Haaren festhalten können.

Diese Parasiten ernähren sich von menschlichem Blut, das sie mehrmals täglich durch ihren stechend-saugenden Mundapparat aufnehmen. Die Weibchen legen Eier, sogenannte Nissen, die sie mit einem wasserfesten Sekret an Textilfasern oder gelegentlich auch an Haaren kleben. Die Nissen sind sehr klein, etwa so groß wie ein Sandkorn, und haben eine ovale Form. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Larven, die nach mehreren Häutungen zu erwachsenen Läusen heranwachsen.

Kleiderläuse sind nicht nur unangenehme Parasiten, sondern können auch Krankheiten übertragen. Historisch gesehen waren sie Überträger von Fleckfieber, einer ernsten und manchmal tödlichen Krankheit, die durch das Bakterium Rickettsia prowazekii verursacht wird. Auch das Fünftagefieber (Trench fever) und das Rückfallfieber können durch Kleiderläuse übertragen werden.

Die Verbreitung von Kleiderläusen steht oft im Zusammenhang mit schlechten hygienischen Bedingungen, wie sie in Kriegszeiten, bei Naturkatastrophen oder in Flüchtlingslagern vorkommen können. Die Bekämpfung erfolgt durch verbesserte Körperhygiene, regelmäßiges Waschen der Kleidung und der Bettwäsche bei hohen Temperaturen sowie durch den Einsatz von Insektiziden.

Interessanterweise hat die Forschung an Kleiderläusen auch Einblicke in menschliche Wanderungsbewegungen und historische Ereignisse geliefert. Untersuchungen ihrer genetischen Variation können Hinweise auf die Bewegungsmuster und Kontakte zwischen verschiedenen menschlichen Populationen über Jahrtausende hinweg geben.

Zusammenfassend ist die Kleiderlaus ein kleiner, aber bedeutender Parasit, der eng mit der menschlichen Geschichte und Gesundheit verbunden ist. Trotz ihrer geringen Größe haben Kleiderläuse einen erheblichen Einfluss auf die menschliche Gesellschaft gehabt und dienen als Erinnerung an die Bedeutung von Hygiene und öffentlicher Gesundheitsvorsorge.
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