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Kleine zangenlibelle

Onychogomphus forcipatus

Foto: Kleine zangenlibelle
Gewichte und Maße
Länge von 45 bis 55 mm
Flügelspannweite von 60 bis 70 mm
Beschreibung des Tieres
Die Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus) ist eine faszinierende Libellenart, die vor allem durch ihre einzigartigen Merkmale und ihr auffälliges Erscheinungsbild besticht. Sie gehört zur Familie der Flussjungfern (Gomphidae) und ist in Europa sowie Teilen Asiens verbreitet. Ihr Lebensraum umfasst vornehmlich klare, fließende Gewässer mit reichhaltiger Vegetation.

Die Kleine Zangenlibelle erreicht eine Körperlänge von etwa 45 bis 50 Millimetern, wobei die Männchen und Weibchen ähnliche Größen aufweisen, sich jedoch in der Färbung und Körperstruktur unterscheiden. Die Männchen besitzen eine markante, metallisch grüne bis blaue Färbung auf dem Thorax und dem Abdomen, das zudem mit schwarzen Mustern versehen ist. Besonders auffällig sind die namensgebenden "Zangen" am Hinterleibsende der Männchen, die aus zwei hakenförmigen Fortsätzen bestehen und bei der Paarung eine wichtige Rolle spielen. Die Weibchen hingegen weisen eine eher gelblich-braune Grundfärbung mit ähnlichen, aber weniger ausgeprägten Mustern auf.

Die Flügel der Kleinen Zangenlibelle sind transparent und besitzen eine Spannweite von etwa 70 bis 80 Millimetern. Sie ermöglichen es der Libelle, mit bemerkenswerter Geschwindigkeit und Agilität zu fliegen. Dies ist besonders während der Jagd nach Beute wie kleinen Insekten von Vorteil.

Das Verhalten der Kleinen Zangenlibelle ist typisch für Libellen. Die Männchen sind territorial und verteidigen ihre Reviere entlang der Ufer von Flüssen und Bächen gegenüber Rivalen. Sie sitzen häufig auf Steinen oder Pflanzen in der Nähe des Wassers, von wo aus sie Ausschau nach Weibchen oder Eindringlingen halten. Die Paarung findet im Flug statt, wobei das Männchen das Weibchen mit seinen Zangen am Hinterkopf packt. Anschließend legt das Weibchen die Eier einzeln oder in kleinen Gruppen in Wasserpflanzen oder im Schlamm nahe dem Ufer ab.

Die Entwicklung der Larven erfolgt im Wasser und kann je nach Umweltbedingungen ein bis drei Jahre dauern. Während dieser Zeit durchlaufen sie mehrere Häutungen, bevor sie sich zur ausgewachsenen Libelle entwickeln.

Die Kleine Zangenlibelle ist nicht nur wegen ihrer Schönheit und ihres interessanten Verhaltens von Bedeutung, sondern auch als Indikator für die Gesundheit von Fließgewässerökosystemen. Ihr Vorkommen deutet auf eine gute Wasserqualität und ein intaktes Habitat hin. Daher spielt der Schutz ihrer Lebensräume eine wichtige Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt und der ökologischen Integrität von Flusslandschaften.
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