Gewichte und Maße
Beschreibung des Tieres
Die Meerechse, wissenschaftlich bekannt als Amblyrhynchus cristatus, ist eine einzigartige Spezies, die ausschließlich auf den Galápagos-Inseln vorkommt. Diese faszinierenden Reptilien haben sich auf ein Leben an und im Meer spezialisiert, eine Anpassung, die bei Echsen sonst nirgends auf der Welt zu finden ist. Ihr Erscheinungsbild, ihre Lebensweise und ihre Anpassungen an den maritimen Lebensraum machen sie zu einem bemerkenswerten Beispiel für die Evolution.
Erscheinungsbild
Die Meerechse ist auf den ersten Blick durch ihre dunkle, oft schwarze Färbung erkennbar, die ihr hilft, sich auf den vulkanischen Felsen der Galápagos-Inseln zu sonnen und Wärme zu absorbieren. Ihre Haut ist rau und mit Schuppen bedeckt, was ihnen zusätzlichen Schutz bietet. Ein charakteristisches Merkmal ist der stumpfe Kopf mit der kurzen, breiten Nase, die der Art ihren wissenschaftlichen Namen gab ("Amblyrhynchus" bedeutet "stumpfe Schnauze"). Männchen sind in der Regel größer als Weibchen und können eine Länge von bis zu 1,3 Metern erreichen, während Weibchen meist kleiner bleiben. Während der Paarungszeit ändert sich die Farbe der Männchen, insbesondere im Nacken- und Kopfbereich, und kann leuchtend grüne und rote Töne annehmen.
Lebensweise und Ernährung
Meerechsen sind die einzigen Echsen, die sich hauptsächlich von Meeresalgen ernähren. Sie tauchen in das kühle Wasser der Galápagos-Inseln, um ihre Nahrung zu suchen, wobei einige Exemplare bis zu 30 Minuten unter Wasser bleiben und in Tiefen von bis zu 12 Metern tauchen können. Ihre Fähigkeit, in kaltem Wasser zu überleben und zu jagen, wird durch ihre einzigartige Physiologie unterstützt, einschließlich eines langsameren Herzschlags während des Tauchgangs, um Sauerstoff zu sparen.
Nach dem Tauchen kehren sie an Land zurück, um sich in der Sonne aufzuwärmen und ihre Körpertemperatur zu regulieren. Eine weitere bemerkenswerte Anpassung ist ihre Fähigkeit, überschüssiges Salz, das sie beim Schlucken von Meerwasser aufnehmen, durch spezielle Drüsen in ihren Nasen auszuscheiden. Oft sieht man, wie Meerechsen Salzkristalle niesen, um ihren Körper vom überschüssigen Salz zu befreien.
Fortpflanzung und Lebenszyklus
Die Fortpflanzungszeit der Meerechsen variiert je nach geografischer Lage innerhalb der Galápagos-Inseln, findet aber meist während der wärmeren Monate statt. Männchen zeigen territoriales Verhalten und kämpfen um die Gunst der Weibchen. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier in Gruben im Sand oder in vulkanischer Asche, wo sie nach etwa drei Monaten schlüpfen. Die Jungtiere sind von Anfang an auf sich allein gestellt und müssen sich vor Raubtieren wie Greifvögeln und einheimischen Schlangenarten in Acht nehmen.
Bedrohungen und Schutz
Obwohl die Meerechse keine unmittelbaren natürlichen Feinde hat, ist sie durch menschliche Aktivitäten und eingeführte Arten bedroht. Verschmutzung, Klimawandel und der Verlust von Lebensräumen durch den Tourismus stellen ernsthafte Bedrohungen für ihr Überleben dar. Die Galápagos-Inseln sind ein UNESCO-Weltnaturerbe, und es gibt umfangreiche Bemühungen, die einzigartige Flora und Fauna dieser Inseln, einschließlich der Meerechse, zu schützen.
Insgesamt ist die Meerechse ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Natur und die Bedeutung des Artenschutzes. Ihre einzigartige Lebensweise und Evolution machen sie zu einem wertvollen Bestandteil des ökologischen und kulturellen Erbes der Galápagos-Inseln.