Beschreibung des Tieres
Die Pfuhlschnepfe, wissenschaftlich als Limosa lapponica bekannt, ist ein faszinierender Vogel, der zur Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae) gehört. Dieser mittelgroße bis große Watvogel ist besonders bekannt für seine beeindruckenden jährlichen Wanderungen und sein auffälliges Federkleid während der Brutzeit.
Erscheinungsbild: Die Pfuhlschnepfe weist eine beachtliche Größe auf, mit einer Körperlänge von etwa 37 bis 41 cm und einer Flügelspannweite von 70 bis 80 cm. Ihr Gewicht kann zwischen 190 und 400 Gramm variieren. Charakteristisch für die Art ist der lange, gerade Schnabel, der länger als der Kopf ist und hervorragend zum Stochern im Schlamm nach Nahrung geeignet ist. Während der Brutzeit ist das Gefieder der Pfuhlschnepfe besonders auffällig: Die Oberseite wird dann von einem schimmernden Braun mit schwarzen Flecken und Streifen dominiert, während die Unterseite in einem leuchtenden Rostrot erscheint. Außerhalb der Brutzeit ist das Federkleid deutlich unscheinbarer, überwiegend in Grau- und Brauntönen gehalten.
Verbreitung und Lebensraum: Die Pfuhlschnepfe ist ein wahrer Weltreisender. Ihr Brutgebiet erstreckt sich über die arktischen und subarktischen Regionen von Skandinavien, Russland und Nordamerika. Im Winter zieht sie in wärmere Gefilde und verbringt die Zeit in Regionen wie Westeuropa, Afrika, Südasien und Australien. Die Vögel bevorzugen offene Landschaften wie Tundra, Feuchtgebiete und Wattflächen sowohl im Brutgebiet als auch in den Überwinterungsgebieten.
Ernährung: Als typischer Watvogel ernährt sich die Pfuhlschnepfe hauptsächlich von Insekten, Würmern und kleinen Krebstieren, die sie mit ihrem langen Schnabel im Schlamm aufstöbert. Ihre Nahrungssuche erfolgt vorwiegend visuell oder durch Tasten im Schlamm.
Fortpflanzung: Die Brutzeit der Pfuhlschnepfe beginnt im Frühjahr, sobald die Vögel ihre nördlichen Brutgebiete erreicht haben. Das Nest wird am Boden in einer gut verborgenen Mulde angelegt und mit Pflanzenmaterial ausgepolstert. Die Weibchen legen in der Regel vier Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Küken, die als Nestflüchter bereits kurze Zeit nach dem Schlüpfen selbstständig Nahrung suchen.
Zugverhalten: Die Pfuhlschnepfe ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Zugleistungen. Einige Populationen legen auf ihren Wanderungen zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten Tausende von Kilometern zurück. Diese langen Züge sind nicht nur eine beeindruckende körperliche Leistung, sondern auch ein entscheidender Faktor für das Überleben der Art, da sie auf spezifische Rastplätze angewiesen sind, um Energie für den Weiterflug zu sammeln.
Schutzstatus: Obwohl die Pfuhlschnepfe in vielen Teilen ihres Verbreitungsgebiets noch relativ häufig ist, steht sie vor Herausforderungen wie Lebensraumverlust und -degradation sowie Störungen durch menschliche Aktivitäten. Internationale Schutzmaßnahmen und die Erhaltung wichtiger Rast- und Überwinterungsgebiete sind entscheidend für den Fortbestand dieser bemerkenswerten Vogelart.