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Rohrdommel

Botaurus stellaris

Foto: Rohrdommel
Beschreibung des Tieres
Die Rohrdommel (Botaurus stellaris) ist ein faszinierender Vogel, der zur Familie der Reiher gehört. Dieser eher scheue und zurückgezogene Vogel lebt in dichten Schilf- und Rohrgebieten an Süßwasserseen, langsam fließenden Flüssen sowie in Feuchtgebieten und Moorgebieten in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas. Die Rohrdommel ist bekannt für ihren charakteristischen, tiefen und resonanten Ruf, der an das Blasen in eine Flasche erinnert und oft als „Ochsenruf“ beschrieben wird. Dieser Ruf kann über große Entfernungen hinweg gehört werden und ist besonders in den Dämmerungsstunden oder bei Nacht aktiv.

Mit einer Körperlänge von etwa 70 bis 90 cm und einer Flügelspannweite von 100 bis 130 cm ist die Rohrdommel ein relativ großer Vogel. Ihr Gefieder ist ein Muster aus verschiedenen Brauntönen, das perfekt an das Schilf- und Rohrumfeld angepasst ist und ihr eine hervorragende Tarnung bietet. Die Oberseite ist dunkelbraun mit einer feinen Musterung aus helleren und dunkleren Flecken und Streifen, während die Unterseite etwas heller und weniger stark gemustert ist. Dieses Tarnmuster hilft der Rohrdommel, sich nahezu unsichtbar in ihrem Lebensraum zu machen und vor Fressfeinden zu schützen.

Die Ernährung der Rohrdommel besteht hauptsächlich aus Fischen, Fröschen, kleinen Säugetieren und Insekten, die sie geschickt im Schilf jagt. Ihre Jagdtechnik ist von Geduld geprägt; sie steht oft regungslos im flachen Wasser oder auf dem Boden, bereit, blitzschnell zuzuschlagen, sobald eine Beute in Reichweite kommt.

Die Brutzeit der Rohrdommel erstreckt sich von April bis Juni. In dieser Zeit baut das Weibchen ein gut verstecktes Nest aus Schilf und anderen Pflanzenmaterialien, meist direkt auf dem Wasser oder in dichter Vegetation. Die Rohrdommel legt in der Regel 4 bis 6 Eier, die nach etwa 25 bis 30 Tagen Brutzeit schlüpfen. Die Jungvögel sind Nestflüchter und werden von beiden Elternteilen gefüttert, bis sie nach etwa 50 Tagen flügge werden.

Trotz ihrer beeindruckenden Anpassungsfähigkeit und Tarnung ist die Rohrdommel in vielen Teilen ihres Verbreitungsgebietes selten geworden und wird als gefährdete Art eingestuft. Die Hauptbedrohungen für ihren Lebensraum sind die Trockenlegung von Feuchtgebieten für landwirtschaftliche Zwecke, die Verschmutzung von Gewässern und der Klimawandel. Um den Bestand der Rohrdommel zu schützen, sind der Erhalt und die Wiederherstellung ihrer natürlichen Lebensräume von entscheidender Bedeutung.
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