Gewichte und Maße
Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Der Rote Piranha (Pygocentrus nattereri), auch bekannt als Natterers Sägesalmler, gehört zur Familie der Sägesalmler (Serrasalmidae) und ist in Südamerikas Flüssen und Seen weit verbreitet. Dieses faszinierende Tier hat im Laufe der Jahre aufgrund seiner beeindruckenden Zähne und seines räuberischen Verhaltens sowohl Faszination als auch Furcht hervorgerufen.
Der Körper des Roten Piranhas ist kräftig und seitlich leicht abgeflacht, was ihm eine hohe Wendigkeit im Wasser verleiht. Erwachsene Exemplare erreichen üblicherweise eine Länge von 20 bis 33 Zentimetern, in seltenen Fällen können sie sogar bis zu 50 Zentimeter lang werden. Ihre Schuppen schimmern in verschiedenen Rottönen, von einem tiefen Burgunder bis hin zu einem leuchtenden Orange, wobei die genaue Farbgebung von verschiedenen Faktoren wie Alter, Gesundheit und Lebensraum abhängt. Die Unterseite ist meist heller und kann bis weißlich reichen. Ein charakteristisches Merkmal des Roten Piranhas ist sein kräftiges Gebiss mit scharfen, dreieckigen Zähnen, die perfekt ineinandergreifen. Diese ermöglichen es dem Piranha, mit Leichtigkeit durch Fleisch und sogar durch harte Schuppen und Knochen zu beißen.
Rote Piranhas sind in den Fluss- und Seensystemen des Amazonasbeckens, des Orinoco und in anderen südamerikanischen Gewässern zu finden. Sie bevorzugen warme, stehende oder langsam fließende Gewässer und sind oft in Schwärmen anzutreffen, was ihnen Schutz vor Fressfeinden bietet und ihre Effizienz bei der Jagd steigert.
Die Ernährung des Roten Piranhas ist omnivor, wobei ihre Hauptnahrung aus Fischen, Insekten, Würmern, Krustentieren und gelegentlich auch Pflanzenmaterial besteht. Trotz ihres räuberischen Rufes ernähren sie sich auch häufig von Aas. Ihre Fähigkeit, in kurzer Zeit große Mengen Fleisch von Kadavern zu entfernen, hat ihnen den Ruf als "Reiniger" der Gewässer eingebracht.
Die Fortpflanzung der Roten Piranhas findet in der Regenzeit statt, wenn die Weibchen mehrere Tausend Eier in flache Gruben am Gewässergrund legen, die anschließend vom Männchen befruchtet werden. Die Männchen bewachen die Brutstätten, bis die Jungfische schlüpfen, was ihre fürsorgliche Seite zeigt.
Obwohl Rote Piranhas in der Populärkultur oft als blutrünstige Killer dargestellt werden, sind Angriffe auf Menschen äußerst selten und meist auf Provokation oder extreme Hungerbedingungen zurückzuführen. In ihrer natürlichen Umgebung spielen sie eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie zur Kontrolle der Fischpopulationen beitragen und als Aasfresser fungieren.
Insgesamt ist der Rote Piranha ein faszinierendes und missverstandenes Tier, das eine wichtige ökologische Nische in den Fluss- und Seensystemen Südamerikas besetzt. Seine Anpassungsfähigkeit, sein soziales Verhalten in Schwärmen und seine Überlebensstrategien machen ihn zu einem bemerkenswerten Bewohner des Amazonasbeckens und darüber hinaus.