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Schmarotzerraubmöwe

Stercorarius parasiticus

Foto: Schmarotzerraubmöwe
Beschreibung des Tieres
Die Schmarotzerraubmöwe, auch bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Stercorarius parasiticus, ist ein faszinierendes Mitglied der Familie der Raubmöwen, die sich durch ihre einzigartigen Verhaltensweisen und Anpassungen von vielen anderen Vogelarten unterscheidet. Diese mittelgroße Vogelart ist vor allem in den kühleren Regionen des Nordatlantiks und der Arktis zu finden, wo sie ein Leben führt, das eng mit dem Meer und den dortigen Lebensgemeinschaften verbunden ist.

Erscheinungsbild:
Die Schmarotzerraubmöwe erreicht eine Körperlänge von etwa 41 bis 46 Zentimetern und eine Flügelspannweite von 110 bis 125 Zentimetern. Ihr Gefieder variiert je nach Alter und Geschlecht, wobei die erwachsenen Vögel in der Brutzeit eine markante dunkle Kappe auf dem Kopf tragen, die sich deutlich von ihrem sonst überwiegend hellgrauen bis weißlichen Gefieder abhebt. Besonders auffällig sind auch die langen, spitzen Flügel und der relativ lange Schwanz, der bei den Männchen in zwei spitze, federartige Verlängerungen ausläuft. Diese charakteristischen Schwanzfedern sind ein wichtiges Merkmal, das die Schmarotzerraubmöwe von anderen Raubmöwenarten unterscheidet.

Lebensweise:
Die Schmarotzerraubmöwe ist vor allem für ihre kleptoparasitäre Ernährungsweise bekannt. Dies bedeutet, dass sie sich häufig die Beute anderer Seevögel, wie etwa Möwen oder Tölpel, durch Verfolgung und Belästigung aneignet. Mit geschickten Flugmanövern und Ausdauer zwingt sie die Beutetiere, ihre gerade gefangene Nahrung fallenzulassen, die sie dann geschickt im Flug auffängt. Neben dieser bemerkenswerten Jagdtechnik ernährt sich die Schmarotzerraubmöwe auch von Fischen, Insekten und gelegentlich von Aas.

Brutverhalten:
Die Brutgebiete der Schmarotzerraubmöwe befinden sich vorwiegend in den Küstenregionen der arktischen Tundra. Dort errichtet das Vogelpaar ein einfaches Nest auf dem Boden, das lediglich aus einer kleinen Mulde besteht, die mit Pflanzenmaterial ausgelegt wird. In der Regel legt das Weibchen zwei Eier, die von beiden Elternteilen über einen Zeitraum von etwa vier Wochen bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen sind die Küken zunächst auf die Fürsorge und den Schutz ihrer Eltern angewiesen, lernen jedoch schnell, selbstständig zu werden.

Wanderung:
Die Schmarotzerraubmöwe ist ein Zugvogel, der je nach Jahreszeit zwischen seinen Brutgebieten in der Arktis und den Überwinterungsgebieten im Nordatlantik und entlang der Küsten Westeuropas pendelt. Diese jährlichen Wanderungen sind entscheidend für das Überleben der Art, da sie den Zugang zu Nahrungsressourcen und geeigneten Lebensräumen sicherstellen.

Schutzstatus:
Obwohl die Schmarotzerraubmöwe in einigen Regionen aufgrund von Lebensraumverlust und anderen menschlichen Einflüssen unter Druck steht, wird sie von der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) derzeit als nicht gefährdet eingestuft. Dennoch sind Schutzmaßnahmen und die Überwachung ihrer Populationen wichtig, um diese faszinierende Vogelart für die Zukunft zu erhalten.
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