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Seggenrohrsänger

Acrocephalus paludicola

Foto: Seggenrohrsänger
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Der Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola) ist eine kleine, jedoch auffallend anpassungsfähige Vogelart aus der Familie der Rohrsänger (Acrocephalidae). Diese Art ist besonders bekannt für ihr charakteristisches Gesangsverhalten und ihre spezifischen Lebensraumansprüche. Der Seggenrohrsänger ist ein Langstreckenzieher, der in den Feuchtgebieten Osteuropas brütet und in den tropischen Regionen Afrikas überwintert. Aufgrund von Lebensraumverlust und anderen menschlichen Einflüssen ist die Art in vielen Teilen ihres Verbreitungsgebiets bedroht.
Aussehen: Der Seggenrohrsänger erreicht eine Körperlänge von etwa 12 bis 14 Zentimetern und wiegt zwischen 11 und 15 Gramm. Sein Gefieder ist überwiegend unauffällig gefärbt, was ihm bei der Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum, den dichten Schilf- und Seggenbeständen, zugutekommt. Die Oberseite ist typischerweise braun gefärbt mit einem leichten grünlichen Schimmer, während die Unterseite heller und manchmal leicht gelblich getönt ist. Der Kopf zeichnet sich durch eine markante, helle Überaugenlinie aus, die sich deutlich von der dunkleren Kopfoberseite abhebt. Der Schnabel ist schlank und relativ lang, ideal angepasst an die Ernährung von Insekten.
Lebensraum: Der bevorzugte Lebensraum des Seggenrohrsängers sind feuchte, dicht bewachsene Gebiete wie Moore, Sumpflandschaften und die Ränder von Flüssen und Seen. Diese Gebiete bieten ihm nicht nur Nahrung in Form von Insekten und anderen kleinen Wirbellosen, sondern auch Schutz vor Raubtieren und ideale Bedingungen für den Nestbau. Das Nest wird geschickt in der Vegetation verborgen und oft direkt über dem Wasser angelegt.
Verhalten und Fortpflanzung: Seggenrohrsänger sind vorwiegend Einzelgänger, die ihr Revier gegenüber Artgenossen vehement verteidigen. Ihre Kommunikation erfolgt hauptsächlich über Gesang, der aus komplexen und variablen Melodien besteht. Dieser Gesang spielt eine wichtige Rolle bei der Anziehung von Weibchen und der Revierabgrenzung.
Die Brutzeit beginnt im späten Frühling, wenn die Vögel aus ihren Winterquartieren zurückkehren. Das Weibchen legt in der Regel 3 bis 5 Eier, die es allein ausbrütet, während das Männchen das Revier verteidigt und das Weibchen mit Nahrung versorgt. Nach etwa 12 bis 14 Tagen schlüpfen die Küken, die dann noch für einige Wochen im Nest bleiben und von beiden Elternteilen gefüttert werden, bis sie flügge sind.
Bedrohungen und Schutz: Der Seggenrohrsänger ist aufgrund seines spezialisierten Lebensraumanspruchs besonders anfällig für Umweltveränderungen. Die Zerstörung und Degradierung seiner Lebensräume durch Trockenlegung von Feuchtgebieten, intensive Landwirtschaft und Urbanisierung haben in vielen Teilen seines Verbreitungsgebiets zu einem Rückgang der Populationen geführt. Internationale Schutzmaßnahmen und die Ausweisung von Schutzgebieten sind daher von entscheidender Bedeutung, um die Überlebensfähigkeit dieser Art zu sichern.
Insgesamt ist der Seggenrohrsänger ein faszinierender Vogel, dessen Überleben eng mit dem Erhalt und Schutz seiner natürlichen Lebensräume verknüpft ist. Durch gezielte Schutzmaßnahmen und ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung dieser Feuchtgebiete kann hoffentlich der Fortbestand dieser einzigartigen Art gesichert werden.
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