Zurück zur Liste

Trauermantel

Nymphalis antiopa

Foto: Trauermantel
Beschreibung des Tieres
Der Trauermantel (Nymphalis antiopa), auch bekannt als Trauerfalter oder Kamtschatka-Schmetterling, ist eine Schmetterlingsart aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Dieser mittelgroße bis große Schmetterling zeichnet sich durch seine markante Färbung und Musterung aus, die ihn von anderen Arten deutlich unterscheidet.

Erscheinungsbild: Der Trauermantel hat eine Flügelspannweite von etwa 6 bis 8 cm. Die Grundfarbe der Flügel ist dunkelbraun bis schwarz, was ihm ein etwas düsteres Aussehen verleiht und vermutlich zu seinem Namen beigetragen hat. Auffällig ist der breite, gelbe bis cremefarbene Rand entlang der Flügelränder, der durch eine Reihe von blauen Flecken innerhalb des gelben Bandes ergänzt wird. Die Unterseite der Flügel ist dagegen unscheinbarer und imitiert die Farben und Muster von Rinde oder Blättern, was dem Schmetterling eine gute Tarnung bietet, wenn er mit geschlossenen Flügeln ruht.

Verbreitung und Lebensraum: Der Trauermantel ist in weiten Teilen der nördlichen Hemisphäre verbreitet, darunter in Nordamerika, Europa und Asien. Er bevorzugt gemäßigte Klimazonen und kann in verschiedenen Habitaten angetroffen werden, von Waldgebieten über Parklandschaften bis hin zu Gärten, solange dort geeignete Nahrungspflanzen für die Raupen und Nektarquellen für die erwachsenen Schmetterlinge vorhanden sind.

Lebensweise: Der Trauermantel durchläuft eine vollständige Metamorphose, die vier Entwicklungsstadien umfasst: Ei, Raupe, Puppe (oder Chrysalis) und erwachsener Schmetterling. Die Weibchen legen ihre Eier in Gruppen an der Unterseite von Blättern verschiedener Laubbaumarten ab, wie zum Beispiel Weiden, Pappeln und Ulmen. Die Raupen leben gesellig und fressen die Blätter ihrer Wirtspflanzen, wobei sie mit zunehmendem Alter mehr in die Einzelgängigkeit übergehen. Sie sind schwarz mit feinen weißen Punkten und tragen stachelige Auswüchse, die ihnen ein wehrhaftes Aussehen verleihen. Nach der Verpuppung schlüpft der erwachsene Schmetterling, der sich von Nektar ernährt und oft in der Nähe von überreifen Früchten oder Baumsäften zu finden ist.

Zugverhalten und Überwinterung: Der Trauermantel ist bekannt für sein teilweise migratorisches Verhalten. In einigen Regionen, insbesondere in kälteren Klimazonen, unternehmen die Schmetterlinge Wanderungen, um günstigere Bedingungen zu finden. Sie sind auch einer der wenigen Schmetterlinge, die in der Lage sind, zu überwintern. Sie suchen sich geschützte Orte wie Baumhöhlen oder Holzstapel, wo sie in einer Art Winterschlaf verharren, bis die Temperaturen im Frühjahr wieder steigen.

Der Trauermantel ist nicht nur wegen seines einzigartigen Aussehens ein faszinierendes Tier, sondern auch wegen seiner bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit und seines interessanten Lebenszyklus. Trotz seiner weiten Verbreitung und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume wird der Bestand des Trauermantels in einigen Gebieten durch Lebensraumverlust und andere Umweltfaktoren bedroht. Schutzmaßnahmen und der Erhalt von geeigneten Lebensräumen sind daher wichtig, um die Zukunft dieser beeindruckenden Schmetterlingsart zu sichern.
Neue Tierfotos