Foto: Waldkauz
Gewichte und Maße
Länge von 81 bis 105 cm
Gewicht von 385 bis 800 g
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Der Waldkauz, wissenschaftlich als Strix aluco bekannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Eigentlichen Eulen (Strigidae) und zählt zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Eulenarten Europas. Dieser mittelgroße, nachtaktive Räuber bewohnt eine Vielzahl von Wäldern, von dichten Laub- und Mischwäldern bis hin zu Parklandschaften und großen Gärten. Mit seiner Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume ist der Waldkauz ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Eulen.

In Erscheinung tritt der Waldkauz mit einem robusten Körperbau, einem relativ großen Kopf ohne Federohren und großen, dunklen Augen, die frontal im Gesicht positioniert sind. Sein Federkleid variiert meist zwischen braunen und grauen Tönen, durchsetzt mit feinen weißen Flecken und Streifen, was ihm eine hervorragende Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum bietet. Die Unterseite ist im Vergleich zur Oberseite heller und zeigt eine feine Strichelung. Die Flügel sind breit und rund, was dem Waldkauz einen leisen und effizienten Flug ermöglicht, ideal für die Jagd bei Nacht.

Der Waldkauz ernährt sich hauptsächlich von kleinen Säugetieren wie Mäusen und Ratten, ergänzt durch Vögel, Insekten und andere kleine Tiere. Seine Jagdstrategie ist geprägt durch das lautlose Anschleichen aus der Luft, ermöglicht durch die spezielle Struktur seiner Federn, die den Fluggeräusch minimiert. Dieser nächtliche Jäger verlässt sich stark auf sein ausgezeichnetes Gehör und seine scharfen Augen, um Beute in der Dunkelheit zu orten.

Die Brutzeit des Waldkauzes beginnt in der Regel im Frühjahr. Das Nest wird in Baumhöhlen, alten Spechtlöchern oder auch in Nistkästen angelegt. Das Weibchen legt zwischen zwei und fünf Eier, die ausschließlich von ihr bebrütet werden, während das Männchen für die Versorgung mit Nahrung sorgt. Nach etwa einem Monat schlüpfen die Jungen, die dann noch weitere vier bis fünf Wochen im Nest verbleiben, bevor sie flügge werden.

Der Ruf des Waldkauzes ist ein charakteristisches Merkmal, das viele Menschen mit der nächtlichen Waldatmosphäre verbinden. Der am häufigsten gehörte Ruf ist ein tiefes, vibrierendes "Huhu", das über weite Strecken getragen wird und der Kommunikation zwischen den Tieren dient.

Trotz seiner weiten Verbreitung und Anpassungsfähigkeit steht der Waldkauz vor Herausforderungen durch Lebensraumverlust und die Zerstörung alter Wälder, die für Brutplätze notwendig sind. Dennoch wird die Art von der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) derzeit als nicht gefährdet eingestuft, was zeigt, dass der Waldkauz bisher erfolgreich mit den sich verändernden Bedingungen seiner Umwelt zurechtkommt.

In der Kultur hat der Waldkauz verschiedene symbolische Bedeutungen, von Weisheit und Geheimnis bis hin zu Unglück und Tod, was seine Rolle in Mythen und Volksglauben unterstreicht. Seine Anwesenheit in unseren Wäldern und Parks macht den Waldkauz zu einem faszinierenden und wichtigen Bestandteil der einheimischen Biodiversität und des Ökosystems.
Verbreitungskarte
Foto: Waldkauz - Vorkommen
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