Gewichte und Maße
Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Die Wasserspinne, wissenschaftlich als Argyroneta aquatica bekannt, ist eine faszinierende Art der Spinnen, die vorwiegend in sauberen Süßwassergewässern Europas und Asiens beheimatet ist. Diese einzigartige Spinne hat sich perfekt an das Leben unter Wasser angepasst und zeigt einige bemerkenswerte Verhaltensweisen und physiologische Eigenschaften, die sie von ihren landlebenden Verwandten unterscheiden.
Äußerlich ähnelt die Wasserspinne anderen Spinnenarten, mit einem charakteristischen spinnenartigen Körperbau, der aus zwei Hauptsegmenten besteht: dem Prosoma (oder Cephalothorax), der den Kopf und Brustkorb vereint, und dem Opisthosoma (oder Abdomen). Ihre Farbe variiert meist zwischen einem dunklen Grau und einem olivgrünen Ton, was ihnen hilft, sich in ihrer aquatischen Umgebung zu tarnen. Die Wasserspinne erreicht eine Körperlänge von etwa 10 bis 15 Millimetern, wobei die Weibchen in der Regel größer als die Männchen sind.
Eine der bemerkenswertesten Anpassungen der Wasserspinne an das Leben unter Wasser ist ihre Fähigkeit, Luft zu speichern und unter Wasser zu atmen. Die Spinne nutzt ihre seidigen Spinnfäden und feinen Härchen auf ihrem Körper, um eine Art "Taucherglocke" zu weben und zu formen – eine Luftblase, die an Wasserpflanzen befestigt wird und als Lebensraum und Sauerstoffreservoir dient. Die Spinne muss regelmäßig an die Wasseroberfläche, um diese Luftblase aufzufüllen, was sie dank einer speziellen Beschichtung ihrer Körperhärchen, die Luftblasen einfangen kann, effizient bewerkstelligt.
Die Ernährung der Wasserspinne besteht hauptsächlich aus kleinen Wassertieren wie Insektenlarven, kleinen Fischen und Amphibien, die sie mit ihren starken, giftigen Kieferklauen (Cheliceren) erlegt. Sie ist eine geduldige Jägerin, die oft lauert und auf vorbeischwimmende Beute wartet, um blitzschnell zuzuschlagen.
Interessant ist auch das Fortpflanzungsverhalten der Wasserspinnen. Das Männchen webt eine kleine, spezielle Seidenkammer, in die es Sperma ablegt, bevor es dieses dann mit seinen Tastern aufnimmt und in die Geschlechtsöffnung des Weibchens überträgt. Das Weibchen legt später seine Eier in eine besonders gefertigte, seidige Kammer innerhalb der Taucherglocke ab, wo es sie bewacht, bis die Jungspinnen schlüpfen.
Trotz ihrer faszinierenden Anpassungen an das aquatische Leben ist die Wasserspinne in einigen Gebieten aufgrund von Wasserverschmutzung und Lebensraumverlust bedroht. Ihre Präsenz in einem Gewässer kann ein Indikator für eine hohe Wasserqualität sein, was sie zu einem wichtigen Tier in ökologischen Studien macht.