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Kappenmöwe

Chroicocephalus saundersi

Foto: Kappenmöwe
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Die Kappenmöwe (Chroicocephalus saundersi), auch als Saundersmöwe bekannt, ist eine kleine, auffällige Seevogelart, die zu den Möwen gehört. Ihr wissenschaftlicher Name ehrt den britischen Ornithologen Howard Saunders. Dieser Vogel ist besonders interessant wegen seines eingeschränkten Verbreitungsgebiets und seines spezifischen Lebensraums. Die Kappenmöwe ist hauptsächlich an den Küsten und nahegelegenen Gebieten im östlichen Asien zu finden, insbesondere in China und Korea, wo sie feuchte Lebensräume wie Salzmarschen, Flussmündungen und Küstenlagunen bevorzugt.

Mit einer Körperlänge von etwa 30 bis 34 cm und einer Flügelspannweite von 76 bis 84 cm ist die Kappenmöwe im Vergleich zu vielen anderen Möwenarten relativ klein. Ihr Erscheinungsbild ist während der Brutzeit besonders markant. Die erwachsenen Vögel haben eine schwarze Kappe, die sich von der Stirn bis zum Nacken erstreckt, während Gesicht, Hals und Unterseite weiß sind. Die Oberseite ist hellgrau, und die Flügel weisen einen auffälligen schwarzen Rand auf. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind die leuchtend roten Beine und der ebenso rote Schnabel, der an der Spitze schwarz ist. Außerhalb der Brutzeit verblasst die schwarze Kappe der Vögel und wird durch ein gestreiftes Muster ersetzt, während die Intensität der roten Färbung an Beinen und Schnabel nachlässt.

Die Ernährung der Kappenmöwe besteht hauptsächlich aus kleinen Fischen, Krebstieren und Insekten, die sie geschickt sowohl im Flug als auch am Boden fangt. Ihr Nahrungsspektrum passt sie dabei den jeweiligen Gegebenheiten ihres Lebensraums an. Dieses flexible Fressverhalten hilft der Art, in ihren manchmal herausfordernden Lebensräumen zu überleben.

Die Brutzeit der Kappenmöwe ist ein soziales Ereignis, da sie in großen Kolonien brütet. Die Nester werden typischerweise am Boden in unmittelbarer Nähe zum Wasser errichtet, wobei Pflanzenmaterial zur Konstruktion verwendet wird. In jedem Nest findet man in der Regel zwei bis drei Eier, die von beiden Elternteilen über einen Zeitraum von etwa drei Wochen bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen sind die Küken zunächst auf die Fürsorge und den Schutz ihrer Eltern angewiesen, bis sie nach etwa einem Monat flügge werden.

Die Kappenmöwe ist laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft. Die Hauptbedrohungen für diese Art sind Habitatverlust durch die Ausweitung von Landwirtschaft und Urbanisierung sowie Umweltverschmutzung. Schutzmaßnahmen sind daher von entscheidender Bedeutung, um den Fortbestand dieser einzigartigen Möwenart zu sichern. Bemühungen zum Schutz ihrer Lebensräume, insbesondere der Erhalt und die Wiederherstellung von Feuchtgebieten, sind für das Überleben der Kappenmöwe von großer Bedeutung.
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