Foto: Nasenaffe
Gewichte und Maße
Höhe am Widerrist von 60 bis 75 cm
Gewicht von 10 bis 24 kg
Beschreibung des Tieres
Der Nasenaffe (Nasalis larvatus), auch als Langnasenaffe bekannt, ist eine Primatenart aus der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae), die ausschließlich auf der Insel Borneo in Südostasien vorkommt. Dieses faszinierende Tier ist vor allem für seine markante, große Nase bekannt, die bei männlichen Exemplaren besonders ausgeprägt ist und als einzigartiges Merkmal der Spezies gilt. Die Nasen der Männchen können bis zu 17 cm lang werden und hängen deutlich über den Mund hinab, während die Weibchen eine deutlich kleinere, aber immer noch bemerkenswerte Nase besitzen.

Nasenaffen erreichen eine Körperlänge von etwa 55 bis 77 cm, wobei die Männchen deutlich größer und schwerer als die Weibchen sind. Männliche Tiere können ein Gewicht von bis zu 24 kg erreichen, während Weibchen in der Regel nur bis zu 12 kg wiegen. Ihr Fell ist überwiegend graubraun gefärbt, mit einem auffälligen, hellen Pelz um den Bauch und an den Seiten. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist der lange, buschige Schwanz, der fast so lang wie der Körper ist und dem Tier hilft, das Gleichgewicht beim Springen zwischen den Bäumen zu halten.

Nasenaffen sind hervorragende Schwimmer und können sogar kurze Strecken unter Wasser zurücklegen. Ihr Lebensraum umfasst vor allem Mangrovenwälder, Sumpfgebiete und die Küstenregenwälder Borneos. Sie ernähren sich hauptsächlich von Blättern, Früchten, Blüten und Samen, wobei Blätter den Hauptteil ihrer Nahrung ausmachen. Die spezialisierte Ernährung erfordert ein komplexes Verdauungssystem, das es ihnen ermöglicht, die in Blättern enthaltenen Zellulosen abzubauen.

Sozial leben Nasenaffen in Haremsgruppen, die aus einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen und deren Nachwuchs bestehen. Es gibt auch reine Männergruppen sowie einzelgängerische Männchen. Die Tiere kommunizieren untereinander mit einer Vielzahl von Lauten, Gesten und Gesichtsausdrücken. Die große Nase der Männchen spielt eine Rolle bei der Verstärkung ihrer Rufe, die zur Verteidigung des Territoriums und zur Anlockung von Weibchen dienen.

Leider ist der Nasenaffe durch den Verlust seines Lebensraums und die Fragmentierung seiner Populationen stark bedroht. Die Abholzung der Regenwälder für Palmölplantagen, illegale Jagd und der Klimawandel sind einige der Hauptursachen für den Rückgang der Population. Der Nasenaffe ist laut der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) als gefährdet eingestuft, und es werden verschiedene Schutzmaßnahmen ergriffen, um seinen Lebensraum zu erhalten und die Art vor dem Aussterben zu bewahren.
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