Gewichte und Maße
Länge |
76 cm |
Gewicht |
von 10 bis 30 kg |
Biologische Daten
Lebensdauer |
von 25 bis 37 Jahre |
Trächtigkeitsdauer |
190 d |
Anzahl der Jungen |
1 |
Beschreibung des Tieres
Der Mantelpavian (Papio hamadryas) ist eine faszinierende Primatenart, die vor allem in Nordostafrika und in einigen Teilen der Arabischen Halbinsel beheimatet ist. Diese Tiere gehören zur Familie der Meerkatzenverwandten und sind eine von fünf Arten der Gattung Paviane. Der Mantelpavian ist besonders bekannt für sein auffälliges Erscheinungsbild und sein komplexes Sozialverhalten.
Mit einem Gewicht von bis zu 30 Kilogramm bei Männchen und etwa 20 Kilogramm bei Weibchen sind Mantelpaviane relativ große Primaten. Männliche Exemplare zeichnen sich durch eine beeindruckende silbergraue bis blonde Rückenmähne aus, die wie ein Mantel ihren Körper umhüllt und ihnen ihren Namen verleiht. Diese Mähne steht in starkem Kontrast zum restlichen dunkleren Fell und macht die Männchen besonders imposant. Weibchen und junge Tiere haben ein weniger auffälliges Fell ohne die charakteristische Mähne.
Der Mantelpavian hat einen starken, muskulösen Körperbau, große Kiefer und lange Eckzähne, die sowohl in der Nahrungsaufnahme als auch in der sozialen Interaktion und Verteidigung eine Rolle spielen. Ihre Gesichter sind frei von Fell, wobei die Hautfarbe von einem blassen Rosa bis hin zu dunkleren Tönen reichen kann. Die großen, ausdrucksstarken Augen sind umgeben von einer markanten weißen Umrandung, die ihrem Blick eine intensive Wirkung verleiht.
Diese Tiere sind vorwiegend am Boden lebend, können jedoch auch gut klettern. Sie bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen, darunter trockene Savannen, felsige Gebiete und sogar Gebirgsregionen. Ihre Ernährung ist omnivor und umfasst eine breite Palette von Nahrungsmitteln, von Früchten und Samen über Wurzeln und Knollen bis hin zu Insekten und kleinen Wirbeltieren.
Das Sozialverhalten des Mantelpavians ist hochkomplex und hierarchisch strukturiert. Die Tiere leben in großen Gruppen, sogenannten Harems, die aus einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen und deren Nachwuchs bestehen. Die Männchen zeigen ein starkes Territorialverhalten und schützen ihre Gruppe vor Eindringlingen und Raubtieren. Innerhalb der Gruppe gibt es eine klare Rangordnung, die durch soziale Interaktionen, wie gegenseitiges Lausen, festgelegt und aufrechterhalten wird.
Die Fortpflanzung des Mantelpavians ist nicht saisonabhängig, und Weibchen können das ganze Jahr über Nachwuchs bekommen. Die Tragzeit beträgt etwa sechs Monate, nach denen in der Regel ein einzelnes Jungtier geboren wird. Die Jungtiere sind bei der Geburt stark auf ihre Mütter angewiesen, werden jedoch auch von anderen Gruppenmitgliedern beschützt und gepflegt.
Trotz ihres Anpassungsvermögens und ihrer weiten Verbreitung sind Mantelpaviane in einigen Gebieten durch Lebensraumverlust und Bejagung bedroht. In vielen Kulturen der Region spielen sie jedoch auch eine wichtige kulturelle und religiöse Rolle, was zu ihrem Schutz beitragen kann.
Insgesamt ist der Mantelpavian ein beeindruckendes Tier, dessen Studium wertvolle Einblicke in das Verhalten von Primaten und die Dynamik von Tiergesellschaften bietet.