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Schwarzspecht

Dryocopus martius

Foto: Schwarzspecht
Gewichte und Maße
Länge von 45 bis 50 cm
Gewicht von 250 bis 320 g
Flügelspannweite 76 cm
Beschreibung des Tieres
Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte (Picidae), die in den Wäldern Eurasiens weit verbreitet ist. Mit einer Körperlänge von etwa 45 bis 55 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 67 cm gehört er zu den größten Vertretern seiner Familie in seinem Verbreitungsgebiet. Sein Gefieder ist überwiegend schwarz, wobei die Männchen durch einen markanten roten Fleck am Hinterkopf leicht von den Weibchen zu unterscheiden sind, deren Kopf vollständig schwarz ist. Jungvögel haben zudem oft einen roten Bauchfleck.

Der Schwarzspecht bevorzugt reifere Laub- und Mischwälder, insbesondere solche mit einem hohen Anteil an alten Bäumen. Er ist auf große, alte Bäume angewiesen, da er in diesen seine Nisthöhlen zimmert. Diese Nisthöhlen werden nicht selten auch von anderen Tierarten als Brut- oder Wohnstätte genutzt, sobald der Schwarzspecht sie verlassen hat, wodurch der Vogel eine wichtige Rolle im Ökosystem seiner Heimatwälder spielt.

Die Ernährung des Schwarzspechts ist überwiegend insektivor. Er spezialisiert sich auf das Aufspüren und Herausziehen von Insektenlarven aus dem Holz von Bäumen. Mit seinem kräftigen Schnabel hackt er Löcher in die Rinde oder das Holz, um an seine Beute zu gelangen. Sein langer, klebriger Zunge, die weit herausgestreckt werden kann, dient ihm dabei als effektives Werkzeug, um die Larven aus ihren Gängen zu fischen.

Der Ruf des Schwarzspechts ist ein lautes, trommelndes Geräusch, das weithin durch die Wälder hallt. Dieses Trommeln dient nicht nur der Nahrungssuche, sondern auch der Reviermarkierung und der Kommunikation mit Artgenossen. Zusätzlich zu seinem charakteristischen Trommeln ist der Vogel auch für seine lauten Rufe bekannt, die als Kontaktrufe oder Warnsignale dienen.

In der Paarungszeit, die im Frühjahr beginnt, zeigen Schwarzspechte ein eindrucksvolles Balzverhalten, das neben Trommeln und Rufen auch Luftakrobatik umfasst. Nach der Paarung zimmert das Paar gemeinsam eine neue Nisthöhle, wobei der männliche Schwarzspecht in der Regel den Großteil der Arbeit übernimmt. Die Weibchen legen zwischen vier und sechs Eier, die beide Eltern abwechselnd bebrüten. Nach dem Schlüpfen der Küken bleiben beide Elternteile intensiv in der Aufzucht und Fütterung der Jungvögel engagiert, bis diese nach etwa einem Monat flügge werden.

Trotz seiner Größe und auffälligen Erscheinung ist der Schwarzspecht in vielen Teilen seines Verbreitungsgebiets ein eher scheuer und zurückgezogener Bewohner der tiefen Wälder. Sein Bestand gilt als stabil, obwohl er in manchen Regionen durch den Verlust seines Lebensraums bedroht ist. Als Kulturfolger profitiert er jedoch auch von der Anlage von Altholzbeständen und der naturnahen Waldwirtschaft, die ihm neue Lebensräume eröffnen.
Verbreitungskarte
Foto: Schwarzspecht - Vorkommen
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