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Wespenspinne

Argiope bruennichi

Foto: Wespenspinne
Gewichte und Maße
Länge von 4 bis 15 mm
Beschreibung des Tieres
Die Wespenspinne, wissenschaftlich als Argiope bruennichi bekannt, ist eine faszinierende und visuell beeindruckende Spinne, die in Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas beheimatet ist. Sie gehört zur Familie der Radnetzspinnen (Araneidae) und ist besonders wegen ihres auffälligen Erscheinungsbildes und ihres kunstvollen Netzes bekannt.

Erscheinungsbild: Die Wespenspinne ist leicht an ihrem einzigartigen Farbmuster zu erkennen, das an das Muster einer Wespe erinnert – daher auch der Name. Ihr Hinterleib (Opisthosoma) weist eine auffällige gelb-schwarze Streifenzeichnung auf, die Raubtiere abschrecken soll (Mimikry). Diese Zeichnung dient als Schutzmechanismus, indem sie potenzielle Fressfeinde glauben lässt, die Spinne sei giftig oder ungenießbar. Die Unterseite des Hinterleibs ist oft silbrig bis weiß. Die Beine der Wespenspinne sind gestreift und tragen ebenfalls zur Tarnung bei. Weibchen sind deutlich größer als Männchen und können eine Körperlänge von bis zu 25 Millimetern erreichen, während Männchen meist nur etwa 5 Millimeter groß werden.

Lebensraum: Wespenspinnen bevorzugen offene, sonnige Habitate mit niedriger Vegetation, wie beispielsweise Wiesen, Feldränder und Heidelandschaften. Sie sind auch in Gärten zu finden, wo sie ihre Netze zwischen Pflanzen oder über dem Boden spannen.

Netzbau: Die Wespenspinne baut ein großes, vertikales Radnetz, das durch seine präzise Struktur und Symmetrie beeindruckt. Ein charakteristisches Merkmal ihres Netzes ist die sogenannte Zickzack-Bande oder Stabilimentum, eine Reihe von dickeren, weißlichen Seidenfäden, die in einem Zickzackmuster durch das Zentrum des Netzes laufen. Die genaue Funktion dieser Bande ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass sie dem Netz zusätzliche Stabilität verleiht, Beutetiere anlockt oder Fressfeinde abschreckt.

Ernährung: Wie die meisten Spinnen ist die Wespenspinne ein geduldiger Lauerjäger, der in der Mitte seines Netzes auf Beute wartet. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, die in das Netz fliegen oder krabbeln und sich verfangen. Mit ihrer schnellen Reaktion immobilisiert die Wespenspinne ihre Beute mit Gift, bevor sie sie mit Seide einwickelt und verzehrt.

Fortpflanzung: Die Paarungszeit der Wespenspinne findet in der Regel im Spätsommer statt. Das Paarungsverhalten ist bemerkenswert, da das deutlich kleinere Männchen große Vorsicht walten lassen muss, um nicht von dem größeren Weibchen gefressen zu werden. Nach der Paarung legt das Weibchen Eier in einen seidenen Kokon und befestigt diesen an Pflanzen oder anderen Strukturen in der Nähe ihres Netzes. Die Jungspinnen schlüpfen im folgenden Frühjahr.

Zusammenfassend ist die Wespenspinne (Argiope bruennichi) ein außergewöhnliches Beispiel für die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit von Spinnen. Mit ihrem markanten Aussehen, dem kunstvollen Netzbau und dem interessanten Verhalten bietet sie einen faszinierenden Einblick in die Welt der Arachniden.
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