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Mönchsgeier

Aegypius monachus

Foto: Mönchsgeier
Gewichte und Maße
Länge von 98 bis 107 cm
Beschreibung des Tieres
Der Mönchsgeier (Aegypius monachus) ist eine beeindruckende und majestätische Vogelart aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae), die sich durch ihre imposante Größe und ihr dunkles Federkleid auszeichnet. Dieser Geier ist einer der größten Greifvögel und kann eine Spannweite von bis zu 2,5 Metern erreichen, was ihn zu einem wahren Riesen des Himmels macht. Sein Name "Mönchsgeier" leitet sich von seinem Erscheinungsbild ab, da sein dunkles Gefieder und die Kapuzen-ähnliche Form des Kopfes an die Kutte eines Mönchs erinnern.
Das Gefieder des Mönchsgeiers ist überwiegend dunkelbraun bis schwarz, mit etwas helleren Bereichen an den Flügeln und am Nacken. Der Kopf und der Hals sind bei erwachsenen Tieren fast kahl und zeigen eine blasse, grau-rosa Haut, was für eine effektive Thermoregulation während des Fluges sorgt. Die Augen sind von einem scharfen, durchdringenden Blick und von einer hellen, gelblichen Farbe. Der kräftige Schnabel ist schwarz und gekrümmt, perfekt geeignet, um Fleisch zu reißen.
Mönchsgeier sind vorwiegend Aasfresser, was bedeutet, dass sie sich hauptsächlich von den Überresten toter Tiere ernähren. Diese Ernährungsweise spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie zur Beseitigung von Tierkadavern beiträgt und damit die Ausbreitung von Krankheiten verhindert. Sie haben einen ausgezeichneten Geruchssinn und scharfe Augen, die es ihnen ermöglichen, ihre Nahrung auch aus großer Entfernung zu erspähen.
Diese Vögel sind bekannt für ihr außergewöhnliches Flugvermögen. Sie nutzen thermische Aufwinde, um mit minimaler Anstrengung zu segeln und zu gleiten, wodurch sie weite Strecken zurücklegen können, um nach Nahrung zu suchen. Der Flug des Mönchsgeiers ist elegant und kraftvoll, mit langsamen Flügelschlägen und langen Gleitphasen.
In Bezug auf das Sozialverhalten tendieren Mönchsgeier dazu, in Gruppen zu leben, besonders während der Nahrungssuche und auf Ruheplätzen. Sie sind jedoch während der Brutzeit territorial und ziehen es vor, allein oder in Paaren zu nisten. Ihre Nester bauen sie vorzugsweise in hohen Bäumen oder auf Felsvorsprüngen, wo sie jedes Jahr bis zu zwei Eier legen können. Die Brutzeit dauert etwa 50 bis 60 Tage, und beide Elternteile beteiligen sich an der Aufzucht der Jungen.
Der Mönchsgeier ist in verschiedenen Teilen Eurasiens verbreitet, von Südeuropa und Nordafrika bis hin zu Teilen Asiens. Trotz seines weitreichenden Verbreitungsgebiets ist die Art in vielen Regionen bedroht. Die Hauptgefahren für den Mönchsgeier sind Lebensraumverlust, Vergiftung durch Pestizide und Blei, Störungen durch den Menschen und Nahrungsmangel. In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedene Schutzmaßnahmen eingeleitet, um die Populationen des Mönchsgeiers zu stabilisieren und zu erhöhen, darunter Schutzgebiete, Fütterungsstationen und Aufklärungskampagnen.
Der Mönchsgeier ist nicht nur wegen seiner Rolle als Aasfresser im Ökosystem wichtig, sondern auch als ein faszinierendes Beispiel für Anpassung und Überlebensstrategien in der Natur. Seine beeindruckende Erscheinung und sein majestätisches Flugbild machen ihn zu einem Symbol für die wilde und unberührte Natur und unterstreichen die Bedeutung des Naturschutzes für die Erhaltung solch einzigartiger Arten.
Verbreitungskarte
Foto: Mönchsgeier - Vorkommen
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