Beschreibung des Tieres
Der Tüpfelgelbschenkel, wissenschaftlich als Tringa melanoleuca bekannt, ist ein faszinierender Vogel, der zur Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae) gehört. Er ist in Nordamerika beheimatet und unternimmt beeindruckende Wanderungen zwischen seinen Brutgebieten in den nördlichen Teilen Kanadas und Alaska und seinen Überwinterungsgebieten, die sich von den südlichen Vereinigten Staaten über Mittelamerika bis hinunter nach Südamerika erstrecken.
In Erscheinung tritt der Tüpfelgelbschenkel als mittelgroßer Watvogel mit einer Körperlänge von etwa 23 bis 28 Zentimetern und einer Flügelspannweite von 61 bis 66 Zentimetern. Sein Federkleid ist während der Brutzeit oben dunkelbraun mit deutlichen weißen Flecken und unten weiß mit dunklen Flecken und Streifen. Außerhalb der Brutzeit ist das Gefieder schlichter, überwiegend graubraun am Oberkörper und weiß an der Unterseite. Ein charakteristisches Merkmal sind die langen, schlanken Beine, die ihm auch seinen Namen verleihen; sie leuchten in einem auffälligen Gelb, was besonders im Flug oder beim Waten in flachen Gewässern ins Auge fällt.
Der Schnabel des Tüpfelgelbschenkels ist mittellang, gerade und an der Spitze leicht nach unten gebogen, was ihm hilft, seine bevorzugte Nahrung zu ergreifen. Er ernährt sich hauptsächlich von Insekten, kleinen Fischen, Krebstieren und anderen kleinen Wasserlebewesen, die er geschickt aus dem Schlamm oder flachen Wasser fischt.
Eines der bemerkenswertesten Merkmale des Tüpfelgelbschenkels ist sein Zugverhalten. Er ist ein Langstreckenzieher, der jährlich Tausende von Kilometern zwischen seinen Brut- und Überwinterungsgebieten zurücklegt. Während der Zugzeiten können Tüpfelgelbschenkel in großen Schwärmen beobachtet werden, oft zusammen mit anderen Watvögeln.
Die Brutgebiete finden sich in der baumlosen Tundra und in borealen Wäldern, wo der Tüpfelgelbschenkel am Boden nistet. Das Nest ist eine einfache Mulde, die mit Pflanzenmaterial ausgelegt wird. Das Weibchen legt in der Regel 4 Eier, die von beiden Eltern bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen sind die Küken schnell auf den Beinen und beginnen früh, selbstständig Nahrung zu suchen, obwohl sie noch einige Zeit von den Eltern betreut und geführt werden.
Obwohl der Tüpfelgelbschenkel in vielen Teilen seines Verbreitungsgebiets noch häufig vorkommt, stellen Lebensraumverlust durch Trockenlegung von Feuchtgebieten und Verschmutzung eine Bedrohung für seine Populationen dar. Schutzmaßnahmen und die Erhaltung seiner Lebensräume sind entscheidend, um sicherzustellen, dass diese faszinierenden Vögel auch in Zukunft Teil der vielfältigen Vogelwelt bleiben.