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Weinbergschnecke

Helix pomatia

Foto: Weinbergschnecke
Gewichte und Maße
Höhe am Widerrist von 30 bis 50 mm
Länge 10 cm
Geschwindigkeit 0,005 km/h
Beschreibung des Tieres
Die Weinbergschnecke (Helix pomatia), auch bekannt als Burgunderschnecke, Romanische Schnecke oder Edelschnecke, ist eine in Europa heimische Landschneckenart aus der Familie der Helicidae. Sie gehört zu den größten Schneckenarten, die in Mitteleuropa vorkommen, und ist aufgrund ihrer Größe, ihres charakteristischen Gehäuses und ihres kulinarischen Werts weit bekannt.

Das auffälligste Merkmal der Weinbergschnecke ist ihr großes, robustes und spiralförmiges Gehäuse, das bis zu 5 cm hoch und etwa ebenso breit werden kann. Das Gehäuse hat eine helle, cremefarbene bis gelblich-braune Farbe mit dunkleren Streifen oder Flecken, die spiralförmig verlaufen. Die Schnecke kann ihr gesamtes weiches Körpergewebe vollständig in ihr Gehäuse zurückziehen, um sich vor Fressfeinden und ungünstigen Umweltbedingungen zu schützen.

Die Weinbergschnecke ist vorwiegend nachtaktiv und ernährt sich hauptsächlich von frischen Pflanzenteilen, wie Blättern, Blüten und Früchten, die sie mit ihrer rauen Zunge, der sogenannten Radula, abweidet. Sie bevorzugt feuchte Lebensräume mit reichlich Vegetation und Kalk im Boden, da sie Kalk für den Aufbau ihres Gehäuses benötigt. Weinbergschnecken finden sich daher oft in Wäldern, an Waldrändern, in Weinbergen und Gärten.

Ein interessanter Aspekt im Lebenszyklus der Weinbergschnecke ist ihre Fortpflanzung. Weinbergschnecken sind Zwitter, das heißt, jedes Individuum verfügt sowohl über männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Zur Fortpflanzung kommt es in der Regel im späten Frühling oder frühen Sommer. Die Paarung ist ein langwieriger Prozess, bei dem beide Partner Spermien austauschen. Anschließend legt jede Schnecke mehrere Dutzend Eier in eine selbst gegrabene Erdhöhle. Nach etwa einem Monat schlüpfen die Jungschnecken, die bereits ein kleines, weiches Gehäuse besitzen, das sich mit der Zeit verhärtet.

Die Weinbergschnecke hat eine relativ lange Lebenserwartung für eine Schnecke und kann bei günstigen Bedingungen bis zu acht Jahre alt werden. Sie überwintert in der Regel eingegraben im Boden oder unter Laub, wobei sie ihr Gehäuse mit einem Kalkdeckel verschließt, um den Feuchtigkeitsverlust zu minimieren.

In vielen Teilen Europas wird die Weinbergschnecke als Delikatesse geschätzt. Die Schnecken werden gezüchtet oder gesammelt und nach speziellen Rezepten zubereitet. Aufgrund ihrer Beliebtheit in der Gastronomie und der langsamen Wachstumsrate sind Weinbergschnecken in einigen Gebieten weniger häufig geworden, was zu Regulierungen und Schutzmaßnahmen geführt hat, um ihre Populationen zu erhalten.

Trotz ihres langsamen Tempos und ihres unauffälligen Lebensstils spielt die Weinbergschnecke eine wichtige Rolle im Ökosystem. Als Teil der Nahrungskette tragen sie zur Zersetzung von organischem Material bei und dienen vielen Tieren als Nahrungsquelle. Darüber hinaus sind sie Indikatoren für die Umweltqualität und die Biodiversität ihrer Lebensräume.
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