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Amerikanische silbermöwe

Larus smithsonianus

Foto: Amerikanische silbermöwe
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Die Amerikanische Silbermöwe (Larus smithsonianus), auch als Smithsonische Möwe bekannt, ist eine große Vogelart aus der Familie der Möwen (Laridae). Dieser Vogel ist in Nordamerika beheimatet und wurde nach James Smithson benannt, dem Gründer des Smithsonian-Instituts in Washington, D.C. Die Amerikanische Silbermöwe ist eng mit der in Europa verbreiteten Silbermöwe (Larus argentatus) verwandt und wurde lange Zeit als Unterart derselben betrachtet. Erst in neuerer Zeit wurde sie aufgrund genetischer und morphologischer Unterschiede als eigenständige Art anerkannt.

Erscheinungsbild: Die Amerikanische Silbermöwe erreicht eine Körperlänge von etwa 55 bis 66 Zentimetern und hat eine Flügelspannweite von 130 bis 160 Zentimetern. Ihr Gewicht variiert zwischen 750 und 1250 Gramm. Das Gefieder ist überwiegend weiß, wobei die Flügeloberseiten und der Rücken ein charakteristisches helles Grau aufweisen. Die Flügelspitzen sind schwarz und mit weißen Flecken, den sogenannten "Spiegeln", versehen. Der kräftige Schnabel ist gelb und weist oft einen roten Fleck am Unterkiefer auf, der bei der Brutpflege eine Rolle spielt. Die Beine sind fleischfarben bis leicht rosa. Jungvögel zeigen ein braun gesprenkeltes Federkleid und erreichen das charakteristische Aussehen der Erwachsenen erst nach drei bis vier Jahren.

Lebensraum und Verbreitung: Die Amerikanische Silbermöwe ist hauptsächlich in Nordamerika verbreitet. Ihr Brutgebiet erstreckt sich von Alaska über Kanada bis in den Nordosten der Vereinigten Staaten. Im Winter ziehen viele Individuen südwärts und verbringen die kalte Jahreszeit an den Küsten des Pazifiks und des Atlantiks, von Kalifornien und North Carolina bis hinunter nach Mexiko und in die Karibik. Sie bewohnt eine Vielzahl von Habitaten, darunter Küstenregionen, Seen, Flüsse und sogar städtische Gebiete.

Ernährung: Wie viele Möwenarten ist die Amerikanische Silbermöwe ein opportunistischer Allesfresser. Ihre Nahrung besteht aus Fischen, Insekten, kleinen Säugetieren, Krebstieren, Würmern, Abfällen und Aas. Sie ist bekannt dafür, geschickt Nahrung zu ergattern, sei es durch Stehlen von anderen Vögeln, durch die Nutzung menschlicher Abfallquellen oder durch die Jagd.

Fortpflanzung: Die Brutzeit beginnt im späten Frühling. Amerikanische Silbermöwen sind Koloniebrüter und errichten ihre Nester vorzugsweise auf dem Boden, manchmal auch auf Felsvorsprüngen oder Dächern. Das Nest wird aus Pflanzenmaterial gebaut, und das Weibchen legt in der Regel zwei bis drei Eier. Beide Elternteile beteiligen sich an der Brutpflege und der Aufzucht der Küken. Die Jungen sind nach etwa sechs Wochen flügge, bleiben jedoch oft noch einige Zeit in der Nähe der Eltern.

Verhalten und Ökologie: Amerikanische Silbermöwen sind gesellige Vögel, die oft in großen Gruppen zusammenkommen, besonders während der Brutzeit und an Futterplätzen. Ihre Rufe sind vielfältig und reichen von kurzen, bellenden Lauten bis hin zu langgezogenen Klagerufen. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und ihrer vielseitigen Ernährungsgewohnheiten ist die Art in vielen Gebieten häufig anzutreffen und gilt derzeit nicht als gefährdet. Jedoch können lokale Populationen durch Umweltverschmutzung, Lebensraumverlust und andere menschliche Einflüsse beeinträchtigt werden.
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