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Kerguelenseeschwalbe

Sterna virgata

Foto: Kerguelenseeschwalbe
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Die Kerguelenseeschwalbe, wissenschaftlich als Sterna virgata bekannt, ist eine seltene und faszinierende Vogelart, die vornehmlich in den abgelegenen Regionen des südlichen Indischen Ozeans, insbesondere auf den Kerguelen-Inseln, zu finden ist. Diese Art gehört zur Familie der Seeschwalben und zeichnet sich durch einige einzigartige Merkmale und Verhaltensweisen aus, die sie von anderen Seeschwalben unterscheiden.

Mit einer Körperlänge von etwa 33 bis 36 cm und einer Flügelspannweite von ungefähr 77 bis 80 cm ist die Kerguelenseeschwalbe eine mittelgroße Vogelart. Ihr Gefieder ist überwiegend grau gefärbt, mit einem charakteristischen schwarzen Kopf, der im Sommer durch eine weiße Stirn ergänzt wird. Die Unterseite ist heller und fast weiß. Die langen, schmalen Flügel und der gegabelte Schwanz sind typisch für Seeschwalben und verleihen der Kerguelenseeschwalbe eine elegante Erscheinung im Flug.

Die Kerguelenseeschwalbe ist eine migratorische Art, die weite Strecken zwischen ihren Brutgebieten auf den Kerguelen und ihren Winterquartieren, die sich möglicherweise bis in die Gewässer rund um Südafrika und Australien erstrecken, zurücklegt. Diese langen Wanderungen unterstreichen die Anpassungsfähigkeit und Ausdauer der Art.

In Bezug auf die Ernährung ist die Kerguelenseeschwalbe, wie viele Seeschwalben, vorwiegend piscivor, das heißt, sie ernährt sich hauptsächlich von Fischen. Sie taucht geschickt aus der Luft ins Wasser ein, um ihre Beute zu fangen, eine Jagdtechnik, die typisch für diese Vogelfamilie ist. Ihre Nahrungssuche führt sie oft über weite Strecken und erfordert eine hohe Präzision und Geschicklichkeit.

Die Brutzeit der Kerguelenseeschwalbe fällt in die Monate November bis Januar. Während dieser Zeit kehren die Vögel zu ihren angestammten Brutplätzen zurück, wo sie in Kolonien nisten. Die Nester werden meist auf dem Boden in geschützten Bereichen oder auf kleinen Inseln angelegt, um sie vor Raubtieren zu schützen. Die Fortpflanzungsrate ist relativ niedrig, und die Art legt üblicherweise nur ein bis zwei Eier pro Brutperiode.

Trotz ihrer Abgeschiedenheit ist die Kerguelenseeschwalbe nicht vor Bedrohungen geschützt. Die Hauptgefahren für die Art sind die Zerstörung ihres Lebensraums, die Einführung invasiver Arten auf den Brutinseln und die Auswirkungen des Klimawandels. Diese Faktoren können die Nahrungsverfügbarkeit und Brutbedingungen beeinträchtigen und stellen somit eine ernsthafte Bedrohung für die Populationen der Kerguelenseeschwalbe dar.

Insgesamt ist die Kerguelenseeschwalbe ein bemerkenswertes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit von Vögeln in extremen und isolierten Umgebungen. Trotz der Herausforderungen, denen sie gegenübersteht, bleibt die Art ein faszinierender Bewohner der südlichen Ozeane, dessen Lebensweise und Wanderungen noch viele Geheimnisse bergen, die es zu erforschen gilt.
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